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Die Entwickler des FlyByWire-Teams haben in einem umfangreichen Video-Interview auf dem YouTube-Kanal „Blu XPerience Media“ Einblicke in den Entwicklungsstand ihres A380-Projekts für den Microsoft Flight Simulator gegeben. Das Gespräch zwischen dem Streamer BlueGames und dem FlyByWire-Team hat dabei verschiedene Aspekte des fortgeschrittenen Entwicklungsprozesses beleuchtet. Die große Frage, wann das Warten für uns Simmer ein Ende haben soll, wurde nicht beantwortet. Nur, dass wir eine Art Early Access Version ab Release fliegen können.

Zu Beginn des Videos wird der allgemeine Entwicklungsprozess beschrieben, der bereits vor rund drei Jahren begann. FlyByWire, das ja durch seine detaillierten und realitätsnahen Mod des Airbus A320neo bekannt wurde, hatte sich der ambitionierten Aufgabe angenommen, den Airbus A380 in ähnlicher Detailtreue für den Flight Simulator zu modellieren. Dabei stießen die Entwickler auf unerwartete Schwierigkeiten, insbesondere was die Beschaffung von Referenzmaterial für das seltenere und komplexere Flugzeugmodell betrifft. Im Gegensatz zum weit verbreiteten A320 sei es schwierig, auf öffentlich zugängliche Informationen oder direkte Erfahrungsberichte von Piloten und Ingenieuren zurückzugreifen. Dennoch hat das Team es geschafft, mit Hilfe von YouTube-Videos, öffentlich zugänglichen Dokumentationen und Feedback von Piloten sowie eigenen Recherchen bemerkenswerte Fortschritte zu machen. Ein schönes Beispiel aus dem Video: So wie Airbus den A380 aus dem A320 entwickelt hat, würde FlyByWire den eigenen A380 aus dem eigenen A320 entwickeln.

Ein zentrales Thema des Gesprächs im Video ist das aufwendige 3D-Modell des A380, einschließlich einer vollständig modellierten Kabine. Die Entwickler erklären, dass das Modell die verschiedenen Klassen der Emirates-Kabine umfasse – von der Economy Class über die Business Class bis hin zur luxuriösen First Class. Dabei hätten sie sich für das Emirates-Layout entschieden, um den enormen Arbeitsaufwand zu reduzieren, der mit der Modellierung unterschiedlicher Konfigurationen für jede Fluggesellschaft verbunden wäre. Der Detailgrad der Kabine sei beeindruckend, so die Entwickler, wobei die Texturen und Animationen sorgfältig optimiert wurden, um die Leistungsanforderungen des Simulators im Rahmen zu halten. Eine besondere Herausforderung bestehe darin, das komplexe Zusammenspiel von Texturen, Licht und Animationen so zu gestalten, dass sie sowohl optisch ansprechend als auch ressourcenschonend sind.

Besonders faszinierend seien die technischen Details, die das Team im Bereich der Systemsimulation ausgearbeitet hat. Der A380 ist ein hochkomplexes Flugzeug, dessen hydraulische, elektrische und mechanische Systeme präzise modelliert werden müssen, um den hohen Ansprüchen der Flugsimulator-Community gerecht zu werden. Die Entwickler erklärten, dass sie eine Reihe von Systemen wie die hydraulischen Steuerflächen, das Treibstoffmanagement und die Elektrik in einer nie dagewesenen Tiefe nachgebildet haben. Beispielsweise wird das Verhalten der Tragflächen des A380, das sich unter Belastung durch Auftrieb und Kraftstoffgewicht verändert, physikalisch korrekt simuliert. Auch die Funktion der MCDU bzw. FMS, das das Team sowohl für den A380 als auch für den A320 nutzt, sei in hohem Maße ausgereift.

Ein weiterer Schwerpunkt des Interviews war die Implementierung von Ausfällen und Fehlfunktionen. Obwohl diese Features für den initialen Release nicht im Fokus stehen, haben die Entwickler bereits jetzt zahlreiche Fehlermodi integriert, die im Falle von Systemausfällen realistische Reaktionen des Flugzeugs simulieren. Das FlyByWire-Team plant, die Möglichkeit von zeit- oder ereignisbasierten Systemausfällen in zukünftigen Updates weiter auszubauen, um den Realismus des Flugerlebnisses weiter zu steigern.

Ebenfalls angesprochen wurde die Frage der Performance hinsichtlich Bildwiederholraten. Die Entwickler zeigten sich zuversichtlich, dass sie weiterhin an der Optimierung der Performance arbeiten werden, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung in VR (Virtual Reality). Der A380, so die Entwickler, sei aufgrund seiner Größe und der vielen texturierten Oberflächen eine besondere Herausforderung für die Rechenleistung. Dennoch sei das Team stolz darauf, dass das Modell auch in VR beeindruckend wirkt, wenngleich weitere Optimierungen notwendig seien, um ein flüssiges Erlebnis auf weniger leistungsstarken Systemen zu gewährleisten.

Ein anderes Highlight des Gesprächs war die Diskussion über den „(Auto)brake to Vacate“-Modus (BTV), der eine automatische Berechnung der optimalen Bremskraft ermöglicht, um das Flugzeug an einem vorher festgelegten Punkt auf der Landebahn sicher zum Stillstand zu bringen. Diese Funktion, die in realen A380-Flugzeugen zum Einsatz kommt, wurde ebenfalls in den Simulator übertragen, was die Detailgenauigkeit des Systems unterstreicht.

Zum Abschluss des Interviews wurde auch auf die Frage eingegangen, wann das Flugzeug denn endlich veröffentlicht wird. Schließlich wartet die Community schon lange auf das Projekt, Die Entwickler betonten, dass sie noch keine konkrete Zeitleiste nennen können, da noch einige Systeme fertiggestellt werden müssen und umfassende Tests ausstehen. Dennoch hoffen sie, das Flugzeug zunächst als „Alpha-Version“ zu veröffentlichen, um die Community einzubinden und weitere Beiträge zur Verbesserung des Modells zu erhalten. Das Ziel sei es, das Flugzeug kontinuierlich weiterzuentwickeln, auch nach der ersten Veröffentlichung.

Hier könnt ihr das zweistündige Video nachschauen:

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12 Kommentare
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Steven
Steven
1 Monat zuvor

Wirklich Wahnsinn so ein Projekt als Hobby/Freeware zu entwickeln. Ich meine das müssen Entwickler sein, die auch mal eben nen sehr guten Job bei Airbus selber bekommen könnten denn am Ende ist die Code Entwicklung ja auch nicht viel anders als im echten Flieger.

Ich hoffe das es nicht mehr all zu lange dauert und vor allem das sie vor IniBuilds fertig werden. Es wäre schade, wenn das Projekt sonst an Strahlkraft verliert. Ich bin auch froh, dass sie auf Failures erst einmal verzichten. Kostest nur unnötig viel Zeit und wird aus meiner Sicht auch nur von einer Minderheit der User wirklich vollumfänglich genutzt.

Diese Woche hat wohl Emirates verkündet mindestens noch bis 2040 mit dem Flieger zu fliegen. Hoffen wir das er vorher fertig wird.

Lowinger
Lowinger
1 Monat zuvor
Antwort auf  Steven

Ja zu hoffen ist es, dass es vor dem ini was wird. Aber selbst wenn ini den vorher rausbringt – an Systemmodellierung und Tiefe wird er nicht an die FBW rankommen. Dafür wird es beim ini sicher eine 3d modellierte Avionics Bay und ne Cocktail Bar geben…

Rotorhead135
Rotorhead135
1 Monat zuvor

Also der A380 ist mit dieser Umsetzung die beste die es bis dato gibt. Das Level was FBW zeigt ist mit dem Modell & Texturen sehr hoch und extrem Detail verliebt. Ich frag mich immer ob den Leuten klar ist wie aufwändig es ist, trotz SDK und bestehenden Tools/Software etwas zu entwickeln? Da gehen schnell mal 3-5 Jahre ins Land. Als Entwickler hast du so viele Baustellen und zwischen Lösungen zu bedenken da vergehen Monate ohne Sichtbaren Fortschritt. Ich kann mit dem Eurocopter 135 ein ganzes Buch schreiben. Der Titel wäre dann,, Warum man besser kein FS Addon entwickeln sollte“.

Peter Fischer
Peter Fischer
1 Monat zuvor

Glaube ich brauche ein neuen PC Rechner beim Abheben 😆 , einfach Wahnsinnig was die FBW Commutiy auf die Beine gestellt haben und das ihre Freizeit dafür drauf gegangen ist ein Großes Dankeschön an FBW

Kevin
Kevin
1 Monat zuvor

am 01.07.2068 geh ich in Rente, mal schauen ^^

Olaf
Olaf
1 Monat zuvor
Antwort auf  Kevin

Nun hetz‘ mal nicht……

Olaf
Olaf
1 Monat zuvor

Der muss ja jetzt auch noch für den 2024 angepasst werden…..
Gut das Inibuilds das Flugzeug auf der Agenda hat. So langsam entwickelt sich dieses Projekt zur Lachnummer, auch wenn es ja nette Bilder sind. Ich warte schon lange nicht mehr drauf. Und mir ist es wurscht, ob es nun Freeware ist oder nicht. Da ist RR ja ein flinkes Mäuschen mit seinen Fliegern.

theex0r
theex0r
1 Monat zuvor
Antwort auf  Olaf

Jeder der dieses Projekt als „Lachnummer“ benennt hat überhaupt keinen Ahnung was es bedeutet seine Freizeit mit so viel Liebe in ein Projekt zu stecken was von tausenden Menschen gefeiert wird.

Und dann natürlich in alter Manier noch einen kleinen Stups in Richtung PMDG. Das geht ja schließlich i m m e r.

Aber gut das FBW nicht auf Olaf warten muss. Ich warte auch nicht auf deinen Kommentar. Scheint nämlich nicht viel bei herumzukommen.

Olaf
Olaf
1 Monat zuvor
Antwort auf  theex0r

Hmm bisschen auf Krawall gebürstet….?
Natürlich bekommst Du einen Kommi:
Wenn du noch auf den FBW380 wartest, werde ich schon reichlich Flugstunden mit dem von Ini auf dem Buckel haben… 😬
Und klar geht PMDG immer…..
I M M E R!
Ich gönne Dir/Euch ja den Freeware A380. Habt dann ja irgendwann auch lange genug darauf gewartet….
Und wenn Du andere Meinungen nicht akzeptieren kannst, dann ist das Dein Problem, mit dem ich Dich jetzt alleine lasse. 😉 Ich beleidige Dich aber nicht, in dem ich sage, dass Du keine Ahnung hast.

Lowinger
Lowinger
1 Monat zuvor
Antwort auf  Olaf

Viel Spaß mit dem ini wenn er irgendwann in irgendeiner für ini typischen Qualität mal fliegbar ist. Der wurde übrigens schon vor dem Jahr 2020 angekündigt. Aber glaub so lang wartest du noch gar nicht 😉

Sebastian
Sebastian
1 Monat zuvor
Antwort auf  Olaf

Es geht doch hier nicht um den A330 von Aerosoft

Dominik
Dominik
1 Monat zuvor

Hört isch alles super an und meinen Respekt für die Arbeit.

Aber;
Da es Freeware ist, Programmieren und Designen Sie halt dem Hobby zu liebe – heisst der Weg ist das Ziel und nicht das Produkt am Ende. Das ist auch verständlich.
Nur ich habe schon den FBW A320, ab dem Zeitpunkt als es den Fenix gab, nie mehr geladen und nicht mehr installiert.
Habe einfach nicht das Verlangen vor jedem Flug noch ein Produkt zu Updaten.. Sogar eine viel gebrauchte A2A ist noch 2 Updates hinter her bei mir 🙂

Werde mir den Koloss sicherlich anschauen und mal ein Flug machen – aber Wohl im MSFS24 – die Zeit rennt.

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