Ihr liebt Flugsimulation.
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Seit mehreren Jahren arbeitet AeroDynamics an einer Umsetzung der DC-10 und KC-10 für den Microsoft Flight Simulator. Nach längerer Stille hat das Entwicklerteam gestern wieder neue Informationen zur DC-10 veröffentlicht. Ein Release scheint bisher nicht in Sicht, dafür aber viel Liebe zum Detail.

Wie immer haben die Entwickler gestern im eigenen Discord über den Projektstatus berichtet. Aero Dynamics nähere sich nach eigenen Angaben zufolge dem Abschluss des Projekts, das eines der realistischsten Simulationserlebnisse einer DC-10 bieten solle. Im Mittelpunkt der letzten Entwicklungsphasen standen anspruchsvolle technische Systeme, die verschiedene Szenarien und Notfälle wie Triebwerksausfälle und Bremsenüberhitzungen simulieren können.

Im Zentrum des Posts stehen wieder die technischen Systeme der DC-10, die Aero Dynamics mit größter Detailgenauigkeit simulieren will. Das Öl-System der DC-10 gehe weit über das hinaus, was in typischen Simulationen üblich sei: Temperatur, Ölalter und Füllstand beeinflussen den Zustand des Öls in jedem Triebwerk. Verschmutzungen und Leckagen sei dabei keine statischen Effekte, sondern entstünden dynamisch durch den Betrieb und Umweltfaktoren. Das heißt, wir virtuellen Piloten müssen vor jedem Flug die Ölstände prüfen und während des Fluges überwachen, um das Risiko eines Motorschadens zu minimieren. Ein Ausfall der Engines aufgrund mangelnder Wartung sei daher möglich – eine Simulation, die Profis wie Neulinge ansprechen soll, mit den realistischen Herausforderungen umzugehen. Für Einsteiger sei es dennoch möglich, die Verschleißoption bei Bedarf abzuschalten.

Auch das Bremssystem der DC-10 erhalte eine dicke Portion Systemtiefe: Mit der Möglichkeit, Bremsenergie und -temperaturen genau zu berechnen, könnten Überhitzungen, rotglühende Bremsscheiben und sogar Bremsbrände auftreten. Das System berücksichtigt Faktoren wie Gewicht, Geschwindigkeit, Außentemperatur und die Steigung der Landebahn. Bei harten Bremsmanövern erhöhet sich die Bremsenergie, und es kann bis zu 20 Minuten dauern, bis die Bremstemperaturen ihren Höchstwert erreichen. Piloten werden dadurch vor die Wahl gestellt, ob sie für ein schnelles Bremsen ein Risiko in Kauf nehmen und eine längere Abkühlzeit einplanen. Ein Aspekt, der im Notfall mit erheblichen Konsequenzen zu simulieren ist und der realen DC-10-Erfahrung sehr nahe kommt.

Ein Video zeigt hier, was gemeint ist:

Allgemein, das Thema Sicherheit scheint ein zentrales Anliegen des Aero Dynamics Teams zu sein, wie die Beschreibung des Brandwarnsystems zeigt. Das zweifache Erkennungssystem im Triebwerk und in der APU verwendet zwei unabhängige Detektionsschleifen, die zuverlässig Feuer erkennen und bei Aktivierung mit akustischen und visuellen Warnungen den Piloten alarmieren sollen. Diese doppelte Redundanz sorge nicht nur für Sicherheit, sondern reduziere auch die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen. Ein Testmodus erlaubt es dem virtuellen Piloten, das System auf seine Funktionsfähigkeit zu überprüfen – ein Detail, das für eine sichere und präzise Flugsimulation entscheidend sei, so AeroDynamics.

Zusätzlich zu den Triebwerks- und APU-Überwachungen bietee das Projekt ein umfassendes Rauch- und Hitzedetektionssystem in den Frachträumen. Hier kommen Rauch- und Wärmesensoren zum Einsatz, die schon bei geringen Anzeichen von Partikeln und steigenden Temperaturen Alarm schlagen.

Ein weiteres Merkmal der Simulation sei die komplexe Steuerung der Kabinendruckregelung. Die DC-10 biete hierfür mehrere Betriebsmodi: von der vollautomatischen bis hin zur manuellen Steuerung. In der automatischen Einstellung wird der Kabinendruck in allen Phasen des Fluges angepasst und an den jeweiligen Landeort optimiert. Der Pilot – also wir – kann jedoch auch auf Halbautomatik oder eine vollständig manuelle Steuerung umstellen, bei der die Druckventile individuell gesteuert werden, um den Kabinendruck zu regulieren.

Insbesondere die manuelle Steuerung bringe einen hohen Grad an Realismus und verlange fundiertes Wissen über die DC-10, da hier die präzise Steuerung des Kabinendrucks in den Händen des Piloten liegt. Der automatisch gesteuerte Modus bietet Anfängern eine willkommene Unterstützung, während erfahrene Piloten im manuellen Modus realitätsgetreu gefordert werden, erklärt das Entwicklerteam.

Interessant ist natürlich auch immer das Navigationssystem oder FMS eines Add-ons. Das Team entwickelt hier derzeit das Collins AINS-70 Navigationssystem für die DC-10. Dieses System repräsentiere einen Übergang zwischen den älteren Inertialsystemen und modernen FMS und biete dann die Möglichkeit, mit einem klassischen, fast schon nostalgischen RNAV-System zu arbeiten. Es stütze sich auf ein komplexes Netzwerk von Navigationshilfen und kann, wenn diese nicht verfügbar seien, auf Inertialsysteme oder Dead Reckoning zurückgreifen. Die Integration dieses historischen Navigationssystems sei für viele Simulationsveteranen bestimmt ein Highlight und unterstreiche die historische Authentizität der DC-10 Simulation, so Aerodynamics.

Natürlich ist wahrscheinlich die wichtigste Frage, die wir uns seit Jahren stellen: Wann kommt das Add-on für den Microsoft Flight Simulator. Und inzwischen auch: Wird es in den kommenden Microsoft Flight Simulator 2024 kommen, der am 19. November veröffentlicht wird.

Obwohl ein offizieller Veröffentlichungstermin für die DC-10-Simulation noch aussteht, bestätigt Aero Dynamics, dass Qualität und Realismus für das Team Vorrang haben. Die Entwickler betonen, dass ein verfrühter Release den hohen Ansprüchen nicht gerecht würde. Gleichzeitig wird die Möglichkeit geprüft, die DC-10 auch für den Microsoft Flight Simulator 2024 zu entwickeln, was das Projekt auf eine noch größere Plattform bringen würde. Das Team lädt hier ambitionierte Programmierer ein, das Projekt aktiv zu unterstützen und Teil dieser spannenden Entwicklung zu werden. Gesucht werden speziell Experten, die nicht nur technisches Talent, sondern auch eine Leidenschaft für die Flugsimulation mitbringen.

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