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Microsoft Flight Simulator 2024
Microsoft Flight Simulator 2024

Das MSFS-Trio auf Twitch: Microsoft und Asobo Studio haben in ihrem ersten Entwickler-Stream des Jahres eine detaillierte Analyse des aktuellen Zustands des Microsoft Flight Simulator 2024 (MSFS 2024) vorgenommen. Das Entwicklerteam um Jörg Neumann, Martial Bossard und Sebastian Wloch reflektierte dabei insbesondere die Probleme zum Launch, gab einen ausführlichen Ausblick auf kommende Verbesserungen und nahm sich zahlreicher Fragen der Community an.

Ereuter Rückblick auf den problematischen Start

Wir erinnern uns ja alle noch gut. Der Microsoft Flight Simulator 2024 wurde vor drei Monaten veröffentlicht und sorgte bei vielen von uns Simulanten für Frust und Bandbreiten-Engpässe, während zahlreiche Bugs die Nutzung erschwerten. Besonders die hohen Ladezeiten und Probleme mit dem Content Delivery Network (CDN) führten dazu, dass viele Nutzer in den ersten Tagen gar nicht erst in den Flugsimulator kamen. Neumann erklärte hier jetzt im Developer Stream am Mittwochabend auf Twitch, dass die Infrastruktur den Ansturm der Spieler nicht bewältigen konnte, obwohl vorherige Tests keine Schwachstellen aufzeigten. „Wir hatten eine Tech-Alpha, aber als die Massen zum Launch kamen, brach das System zusammen“, so Neumann. Ein Fehler, der laut ihm nie wieder passieren dürfe. Zukünftige Releases sollen durch längere Beta-Phasen abgesichert werden.

Ein weiteres großes Problem war die Vielzahl an Bugs. Laut Neumann hatte das Entwicklerteam bis zum Release bereits 32.000 Fehler behoben, aber es seien immer noch zu viele im Spiel verblieben. Die Lösung: Längere und strukturiertere Testphasen mit einer größeren Anzahl an Testern. Zudem wurden neue Prozesse entwickelt, um besser mit den Community-Feedbacks umzugehen.

Die neue Entwicklungsstrategie

Viele von uns Simmern kennen es vielleicht: Eine der größten Herausforderungen ist derzeit die Nutzung des Arbeitsspeichers und der VRAM-Verbrauch des Microsoft Flight Simulator 2024. Das Entwicklerteam arbeitet daran, die Speichernutzung transparenter darzustellen, indem sowohl physischer als auch virtueller Speicher in den Diagnosetools des Simulators angezeigt wird, heißt es im Stream. Ein weiteres Problem sind Performance-Einbrüche, wenn der Grafikspeicher überlastet wird. Hier sollen optimierte Texturen und Modelle Abhilfe schaffen.

Auch die Darstellung der Vegetation wird überarbeitet. Viele Spieler hatten sich darüber beschwert, dass in manchen Regionen zu viele Bäume platziert sind. Das Problem liegt laut den Entwicklern sowohl an fehlerhaften Datensätzen als auch an systematischen Fehlern im Rendering. Diese sollen bis zum zweiten großen Update dieses Jahres behoben sein.

Das Thema KI-Verbesserung wurde ebenfalls angesprochen. Insbesondere die Flugphysik und das Verhalten von KI-gesteuerten Flugzeugen sollen durch zukünftige Updates verbessert werden. Das Trio erklärte außerdem, dass eine detaillierte Fehleranalyse durchgeführt wird, um gezielte Korrekturen vorzunehmen. Auch die Interaktion mit der ATC (Air Traffic Control) wird überarbeitet, um ein realistischeres Verhalten zu gewährleisten.

Verbesserungen für VR und Controller-Unterstützung

Für Headset-Träger gab es im Stream auch News: Virtual Reality (VR) ist ein wichtiger Aspekt für die Entwickler. Zehn Prozent der Spieler nutzen laut Team den Flight Simulator in VR, weshalb hier Verbesserungen geplant sind. Ein großer Teil der Probleme, darunter das nicht funktionierende EFB in VR oder die inkorrekte Darstellung in den beiden Augen, soll in den kommenden Updates behoben werden. Die größten Verbesserungen sind für das zweite Update (voraussichtlich im April) vorgesehen.

Ein weiteres Problem betrifft die Nutzung der Maus auf der Xbox, insbesondere die Sensitivität und Free-Look-Funktionen. Diese sollen bereits mit dem ersten großen Update in den kommenden Wochen verbessert werden. Auch die Probleme mit den Steuerbefehlen und der Empfindlichkeit von Gamepads sollen durch neue Konfigurationsmöglichkeiten reduziert werden.

Weniger Content, mehr Stabilität

In Reaktion auf Community-Feedback will das Entwicklerteam die Frequenz neuer Inhalte senken und sich auf Fehlerbehebungen konzentrieren. Ursprünglich geplante World Updates werden in der Release-Schlagzahl reduziert, um mehr Ressourcen für allgemeine Performance-Optimierungen und Stabilitätsverbesserungen des Microsoft Flight Simulator 2024 bereitzustellen. Dennoch sollen weiterhin regelmäßig neue Flugzeuge erscheinen, darunter die Cessna 185 Skywagon und die CAP 4 Paulistinha. Die Skywagon wurde wieder von Carenado entwickelt, ein Trailer zeigt das Flugzeug im Stream mit Schwimmern, Skiern und Spornrad. Das brasilianische Flugzeug wird dagegen von iniBuilds gestellt.

Zusätzlich plant das Team, vier große Sim-Updates pro Jahr zu veröffentlichen. Diese sollen sich vor allem auf die Behebung von Bugs und Performance-Verbesserungen konzentrieren. Das erste dieser Updates soll am 18. Februar erscheinen, wobei es noch zu Verzögerungen kommen könnte, räumt Neumann im Stream ein. Sim Update 2 sein dann für Ende April angesetzt, Sim Update 3 soll dann zur FlightSimExpo im Juni präsentiert werden.

Marktplatz kommt. Bald. Bestimmt.

Ein weiteres großes Thema des Streams war natürlich der interne Marktplatz des MSFS24. Dieser ist bisher immernoch nicht verfügbar – und das mit einem Grund: Hier erklärt das Team, dass das System hinter dem Marketplace grundlegend überarbeitet wird, um den Veröffentlichungsprozess für Drittanbieter zu beschleunigen. Im Microsoft Flight Simulator 2020 Marketplace mussten alle Add-ons immer durch eine manuelle Prüfung laufen, die Wochen in Anspruch nehmen konnte. Zukünftig sollen Entwickler in der Lage sein, ihre Inhalte eigenständig zu testen, bevor sie zur finalen Freigabe eingereicht werden. Dies soll die Wartezeiten für neue Flugzeuge und Szenerien erheblich verkürzen.

Neben diesen technischen Verbesserungen werden auch neue Features in den Marktplatz integriert, darunter ein System zur Miete von Flugzeugen sowie eine verbesserte Suchfunktion für Add-ons – aber auch das Schenken von Add-ons soll möglich werden.

Microsoft Flight Simulator 2024 auf neuem Kurs?

Die letzten Monate des Microsoft Flight Simulator 2024 haben gezeigt: Es gibt immer noch Kritik am „Neuen“. Jörg und sein Team zeigten sich hier im Stream aber offen für die Kritik aus der Community.

Viele der größten Probleme sollen mit den kommenden Updates behoben werden, während gleichzeitig längere Testphasen für zukünftige Versionen geplant sind. Das Versprechen der Entwickler, keine neuen Versionen mehr ohne ausgedehnte Beta-Phasen zu veröffentlichen, könnte künftige Probleme vermeiden. Ob die geplanten Maßnahmen ausreichen, um das Vertrauen der Community zurückzugewinnen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Natürlich reicht meine kleine Zusammenfassung nicht, den gesamten Inhalt des Streams wiederzugeben. Wir werden in Kürze das YouTube-Video des Twitch-Streams hier einstellen. Wer den Stream komplett nachsehen will, kann dazu auf den Twitch-Kanal des Microsoft Flight Simulators.

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