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Im Leben läuft es nicht immer nach Plan! Und spätestens der Qantas A380 Zwischenfall aus dem Jahr 2010, bei welchem sich eines der Triebwerke und die darum verbaute Struktur explosionsartig in ihre Einzelteile auflöste und für hunderte Fehlermeldungen im Cockpit sorgte, zeigt, dass Crew Ressource Management und eine nachvollziehbare Systemlogik immer wieder der Schlüssel zum Erfolg sind! Bei Airbus heißt der systemseitige Schlüssel ECAM (Electronic Centralized Aircraft Monitor) und beschreibt eine Systemarchitektur welche neben den Triebwerksdaten allerhand an Daten ausspuckt.
So werden je nach Flugzustand wichtige Informationen angezeigt, unwichtige Dinge bewusst unterdrückt oder bei Fehlfunktionen sogar Handlungsanweisungen für die Crew präsentiert. Die Überwachung und Hilfestellung ist dabei immer ein Balanceakt zwischen zu viel Input und zu wenig und muss systemseitig genau dosiert und immer hilfreich dargestellt werden. Ein einfaches Beispiel für das System ist eine normale Landung bei welcher uns nahezu täglich das ECAM anzeigt ob wir alles nötige getan haben. Sind die Klappen in der korrekten Stellung, das Fahrwerk draußen, die Kabine bereit zur Landung und die Bremsklappen ausgewählt? Falls etwas fehlt wird es uns optisch und akustisch um die Ohren gepfeffert!
Und so nutzen wir Simulanten dieses System welches meist passiv Informationen zur Verfügung stellt und freuen uns, sollten wir mal was vergessen, dass es uns freundlich daran erinnert.
Allerdings hat der Begriff ECAM viel mehr zu bieten als Informationen über möglicherweise fehlende Landeklappen!
Sobald etwas schief geht, ein System den digitalen Geist aufgibt, unser Flusiherz einen Fehler bewusst oder unbewusst herbeiführt, kann man sehr schnell lernen was „ECAM Actions“ sind! Denn wie schon erwähnt ist das System in der Lage die Crew auch anzuleiten. Ein durchaus einfaches Beispiel wäre hier der Verlust eines Triebwerks. Denn wenn das passiert lässt das System seine Besatzung nicht alleine und gibt genau vor, was zu tun ist. Stelle den Schubhebel auf Idle, mache das Triebwerk aus, hast du Feuer?, falls ja dann betätige den Feuerlöscher, hast du kein Feuer dann versuche vielleicht einen Neustart usw…..
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Gestern erst ist mir ein zufälliger Systemfehler über den Weg gelaufen, der recht einfach die Systematik erklärt. Einer der drei „Spoiler and Elevator Computer“ (SEC) hat gemeint seine Arbeit einstellen zu müssen und mich im Stich gelassen. Traurig aber keine Katastrophe! Denn obwohl ich den Fehler zuvor noch nie gesehen hatte, zeigte mir das ECAM System des A320 sehr einfach an was ich zu tun habe! Computer aus und wieder an. Eigentlich eine der pragmatischsten Lösungen aber auch im komplexen Umfeld eines Airbus durchaus eine valide Lösungsstrategie! Also schaltet man den Computer im Overheadpanel aus, wieder ein und guckt dann ob das System wieder normal arbeitet oder eben nicht.
Diese Funktionsweise nennt man „sensed“ oder automatisch erkannte Fehlfunktionen. Das Airbus Superbrain erkennt also defekte Systeme und hat Lösungen parat.
Die Folgen von solchen Systemfehlern können aber wesentlich weitreichender sein und durchaus Überraschungen parat haben welche erst Stunden später auftreten oder in einem Moment, in welchem man nicht mehr daran denkt!
Und genau hier knüpft jetzt die Weiterentwicklung des FlyByWire Airbus an!
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Denn neben den automatisch erkannten Fehlern in diversen Systemen, gibt es auch sogenannte „non sensed“ also nicht direkt aktiv erkannte Fehler sondern eher resultierende Folgefehler und Auswirkungen um die man sich später kümmern muss!
Dazu schreiben die Entwickler folgendes:
„Wir haben das Flight Warning System (FWS) für die A380X umfassend überarbeitet. Es umfasst nun fast alle Arten von Verfahren: Neben den bereits bekannten abnormalen, automatisch erkannten Verfahren (ECAM Faults) gibt es jetzt auch normale Verfahren (elektronische Checklisten), abnormal nicht automatisch erkannte Verfahren (zugänglich über „ABN PROC“ auf dem ECAM CP) sowie aufgeschobene Verfahren. Falls eine Störung eine spätere Handlung während des Fluges erfordert (z. B. beim Sinkflug, im Anflug oder bei der Landung), erinnert das elektronische Checklistenmenü daran.
Ein Beispiel ist ein Hydrauliksystem-Ausfall (auslösbar über das EFB), bei dem das Fahrwerk per Schwerkraft ausgefahren werden muss. Oder der vollständige Ausfall aller FMCs, der eine manuelle Einstellung der Kabinendruckhöhe erfordert.
Dank der Unterstützung von A380-Piloten haben wir sichergestellt, dass diese Verfahren realitätsnah umgesetzt wurden. Dies bildet die Grundlage für zukünftige Erweiterungen. Derzeit ist im Bereich der abnormal nicht automatisch erkannten Verfahren nur „SMOKE / FUMES“ verfügbar, doch dieses System wird in Zukunft weiter ausgebaut.“
Wie man also sieht ist die Weiterentwicklung des FBW A380 auch weiterhin in vollem Gange und überrascht uns regelmäßig mit neuen Features!
Letzte Woche zum erstem mal damit geflogen (Dubai-Zürich). Hat recht reibungslos funktioniert, der Vogel ist schön gemacht.
Bein Anflug kam mir das Dickblech aber extrem nervös und direkt vor, ja war Zickiger als ne C172. Sicherlich lag dies an meinen Einstellungen, jedoch am Stick habe ich nichts verändert, und Fenix sowie iniA330 sind viel angenehmer…
Meinst du damit die Bewegungen des A380 bei Höhenruder-Ausschlägen? Wenn ja: Gut, dass es offenbar nicht nur mir so geht. Beim Kurvenflug ist der FBW-A380 so schwerfällig, wie ich es bei einem Flugzeug seiner Größe erwarten würde, aber wenn man ihn manuell steigen oder sinken lassen will, überreagiert er geradezu. Da muss man echt mit Fingerspitzengefühl fliegen, was bei einem etwas schwergängigen Stick wie meinem in die Jahre gekommenen und günstigen Thrustmaster-Stick etwas schwer fällt. Ansonsten gefällt mir der FBW-A380 aber außerordentlich gut, gerade für diesen Preis. 😉
Ja genau, die meine ich.
Muss mal schauen ob man die Empfindlichkeit im EFB einstellen kann, da habe ich mich noch nicht damit auseinandergesetzt. Ansonsten könnte man ein Profil erstellen, was die Joystick Eingabe was abschwächt – kann mir kaum vorstellen das dies gewollt oder real ist, leider habe ich kaum Erfahrung mit dem fliegen eines A380, die von Emirates wollten mich einfach nicht ans „Horn, Steuer“ lassen 🙂
Mit welcher Version fliegst du die Kiste? Gab vor paar Tagen ein Update zum Flight Model in der Test Version
Hatte die „Kiste“ Samstags erstmals Installiert.
Denke nicht das dies am Modell liegt, denn so nervös haben Sie dies doch sicherlich nicht gemacht – denke eher das der Fehler bei mir und meinen Einstellungen liegt, war wie URL fliegen 🙂
Musste obwohl nur bei der 4K Version DX12 steht die 8K Version laden (Dev), denn bei den 4K Versionen waren keine Beschriftungen der Knöpfe im Cockpit vorhanden.
Ging dann aber gut mit der 8K Version (beim 2ten mal installieren) – zuerst war die Performance in Dubai nichts – beim 2ten mal war dann alles ok und ich habe zusätzlich die Kabine deaktiviert.
Warum die DX11 Version im MSFS24 besser geht – obwohl der DX12 benutzt, da bin ich nicht vom Fach.