Ihr liebt Flugsimulation.
Wir berichten darüber.

Bevor es losgeht: Warten auf den Slot.

Wow, das war mal was!  Am Sonntagnachmittag gab es zwei Flughäfen im VATSIM-Luftraum, die fast aus allen Nähten platzte. In Kooperation mit VATSIM Germany und der vACC Austria hatten wir euch eingeladen, zwischen den beiden Flughäfen Frankfurt/Main (EDDF) und Wien (LOWW) den virtuellen Luftraum aufzumischen. Und wie angekündigt, stellte VATSIM eine große Mannschaft, um jede Station auf der Reise vom Main an die Donau zu besetzen. 

Das cruiselevel.de-Team war im eigenen Discord-Server natürlich auch am Start, um bei der Flugvorbereitung zu quatschen und die Zeit rumzubringen. Und letzteres war nötig: Denn in Frankfurt gab es fast keine freie Parkposition mehr und von der Clearance zur Rollfreigabe vergingen teilweise über 40 Minuten. 

In anderen Worten: Frankfurt und Wien waren voll besetzt. Auf dem Vorfeld und auf Seiten der Lotsen. In Frankfurt einmal Delivery, dreimal Apron, zweimal Tower – die VATSIM-Boys hatten für das Event wirklich jede Position in Schichtdiensten besetzt. So konnte man den einen oder anderen “Stimmwechsel” auf der Frequenz als nahtlosen Übergang erleben. Unser Redakteur Tobias war ebenfalls als Rhein Radar zu hören.

Das Faszinierende: Die VATSIMer schafften es, ohne Planung eine dichte Anzahl von Piloten zu handeln. Während bei Events wie Cross the Pond noch vorher Slots gebucht werden, wurde am Sonntagnachmittag Freestyle an den Tag gelegt. Und das klappte sowas von. Jede Clearance wurde dabei mit einem “I call you” beendet und es war Warten angesagt – bis der Rückruf kam. Und irgendwann merkten die virtuellen Piloten auch, dass die ständige Frage nach “Pushback” Flugzeuge nicht schneller verschwinden lässt. Tolle Immersion: Alle Piloten konnten auf einer Website ihre TOBT (Target Off Block Time) und TSAT (Target Start-up Approval Time) überprüfen. Wer also vor dem Slot nochmal mit der Zeitung auf die Keramik wollte, konnte mit diesem Tool checken, wie viel Zeit dafür blieb.

Und in Wien? Das gleiche Spiel! Auch hier sortierten die Lotsen, besetzten alle Position und nutzten das unkonventionelle Bahnlayout des Hauptstadtairports voll aus. In der Eventzeit wollten 178 Departures aus Frankfurt raus, 100 davon gingen nach Wien. Im Approach beschäftigten 134 Piloten die Lotsen, 54 kamen von der Donau. 

Enroute direct AKIMA - über und unter uns diverser Verkehr.

War man einmal in der Luft, verlieft der Flug echt entspannt. Auch wenn fast alle 10 Minuten auf eine neue Frequenz gewechselt werden musste und in Wien die Bahn erst mit Nennung der Transition bekannt gegeben wurde, lief der Flug wie geschmiert. Weder ein Holding noch andere separierende Maßnahmen mussten von den Lotsen ergriffen werden. Und ob Frankfurt oder Wien – es ist einfach mega, wenn man eine Perlenschnur vor der Landebahn blinken sieht und die Landefreigabe erst mit dem Minimum-Call kommt. 

“Im Peak hatten wir 47 Departures in der Stunde, wovon 40 über die 18 raus gingen”, scheibt Philipp Hauf von VATSIM später. “Damit war die 18 an ihrer absoluten Kapazitätsgrenze, mehr geht dort nicht. Bei den Arrivals war der Peak nur bei 38 Inbound pro Stunde, was noch deutlich unter dem Maximum liegt. Die Kollegen in Wien hatten mit 120 Outbounds und 127 Inbounds dann auch ganz gut was zu tun.”

Bei den Piloten war alles vertreten: Heavies, Bizzer und natürlich eine Menge Lufthansa – im X-Plane, Microsoft Flight Simulator und P3D. Bei uns machten sich Rafi und Tommi mit dem A300 in X-Plane auf den Weg, André schnappte sich den FSLabs im P3D und Julius testete mit dem Working Title CJ4 den Business-Teil der beiden Hubs.

Manche flogen beide Strecken: Hier Rafi bei Rückflug im Final auf EDDF.

Abschließend bleibt zu sagen: Super Event! Seitens cruiselevel.de ein herzliches Danke an alle bei beteiligten Controller bei VATSIM und die (internationalen) Piloten, die Frankfurt und Wien verbunden haben. Trotz großem, nicht kalkulierbaren Andrang machten die Controller einen super Job und ließen alles flüssig von Statten gehen. Sobald man seine Start-Up-Clearance hatte, war höchstens noch vor dem Take-Off eine kurze Wartezeit zu erwarten. Danach lief alles flüssig und ohne Probleme. Ob Frankfurt, München, Wien – danke an alle, die unsere gemeinsames Hobby so spaßig machen. Oder in Philipps Worten;: “Es hat Spaß gemacht, und zumindest die Jungs am Boden kamen ordentlich ins Schwitzen.”

Und hier noch die Flugbewegungen aus Frankfurt im Zeitraffer:

Abkürzung auf der Transition: "Speed 220, direct WW656"
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2 Kommentare
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Alexander Marx
Alexander Marx
2 Jahre zuvor

Freu mich auf nen schönen Nachmittag! Bis nachher.

Robert
Robert
2 Jahre zuvor

Tolles Event mit super ATC ?

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