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Um die Freeware DC-10 von AeroDynamics ist es schon seit längerer Zeit ruhig. Die Quarterley Drops, die sonst im Discord des Labels eine sehr systemtiefe DC-10 inszenierten, sind auch ausgesetzt. Nun wissen wir endlich, warum. Das Team hat mit Partnern die T-38 entwickelt. Von der auch die DC-10 profitieren soll.

In einem ausführlichen Statement hat das Entwicklerteam erklärt, dass die DC-10-30 und die KC-10 niemals eingestellt, pausiert oder gar eingestampft wurden. Hinter den Kulissen lief die Arbeit weiter – nur oft in einer Schleife aus: System fertig entwickelt, festzustellen, dass man es noch besser machen kann, alles wieder einreißen, neu bauen. Ein endloser Perfektionismus-Kreislauf, der ein kleines, überwiegend in Teilzeit arbeitendes Team an den Rand der Erschöpfung brachte.

Der Wendepunkt: Eine strategische Pause – und ein kleinerer Jet

Dieses Jahr zog Aero Dynamics die Notbremse: Die Entwicklung aller DC-10-Systeme wurde absichtlich angehalten. Stattdessen konzentrierte sich das Team vollständig auf ein kleineres, klar abgegrenztes Projekt – ein Flugzeug, an dem sich alle Architektur-, Workflow- und Tooling-Probleme in der Praxis lösen ließen. Dieses Flugzeug ist jetzt veröffentlicht: Die Aero Dynamics T-38 Professional, entstanden in Zusammenarbeit mit Infinity und Delta Simulations. Ein militärischer Hochgeschwindigkeits-Zweisitzer als technischer Proof-of-Concept – und letztlich der Schlüssel zum Durchbruch?

Sieben Monate Umbau am Fundament

Laut Aero Dynamics war diese Entscheidung „transformativ“. Über sieben Monate hinweg wurde ein neues technisches Fundament geschaffen und im T-38 realistisch erprobt. Dazu gehören:

  • tiefe Integration in die MSFS-2024-Systemarchitektur
  • Navigraph-basierte Navdata-Anbindung
  • skalierbare LVAR- und Shared-Memory-Struktur
  • saubere, performante WASM-Module auch auf Airliner-Komplexitätsniveau
  • physikalisch korrekte Instrumenten- und Gyromodelle
  • robuste Pipeline für Multi-Jahres-Projekte
  • neues System zur Variantenverwaltung
  • Grundlagen für hochkomplexe Features zukünftiger Airliner

All das fließt jetzt direkt in die DC-10 und KC-10 zurück. Das Team spricht davon, dass die Projekte „so gesund und so weit wie noch nie“ seien.

Wichtige Plattformentscheidung: Nur noch MSFS 2024

Die DC-10-30 und KC-10 werden exklusiv für Microsoft Flight Simulator 2024 erscheinen. Der Grund ist: Die parallele Entwicklung für MSFS 2020 würde die Ressourcen des Miniteams aufspalten, den Fortschritt massiv bremsen und am Ende die Qualität gefährden.

Die strukturellen Verbesserungen des MSFS 2024 – insbesondere in Bezug auf Memory-Handling, Sim Attachments und WASM-Performance – sind laut Aero Dynamics essenziell, um einen studylevel-dreimotorigen Airliner mit vollständigen Interaktionsebenen und komplexem Systemverbund realisieren zu können.

T-38 Professional: Der Proof, dass es funktioniert

Der nun erschienene T-38 Professional ist das erste fertige Produkt, das auf all den neuen Prozessen basiert. Ein tief simuliertes Militärflugzeug mit Navigraph-Datenintegration, externem Flight Planning und dem neuen technischen Unterbau, der die DC-10 endlich aus der Entwicklungs-Endlosschleife befreien soll.

Der Zustand der Trijet: „Lebendiger denn je“

Aero Dynamics betont: Die DC-10 lebt – mehr als je zuvor. Das Team sei hochmotiviert, die Architektur stehe nun endlich auf stabilen Beinen, und der lange stille Abschnitt sei der Grund, warum sich jetzt alles beschleunige.

„Die Trijet ist lebendig, gesünder als je zuvor, und das gesamte Team ist voller Energie“, heißt es zum Schluss.

Für die Community heißt das: Die DC-10 kommt. Aber wann ist offen. Aber sicher wird es dazu wieder Quarterly Drops geben.

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Justin
Justin
3 Tage zuvor

Was sind „Quarterley“ Drops? 😛

Markus F.
Markus F.
3 Tage zuvor

Also zusammengefasst: man hat alles/vieles, was so „unter der Haube“ bei einem Addon läuft in diesem kleinen Jet erstmal zum Leben erweckt. Ok, das klingt erstmal irgendwie sinnvoll. Aber:

  • ist der Vorteil wirklich so groß, wenn ich einige Features, die die Flugzeuge unterscheiden, in der T-38 halt effektiv nicht umgesetzt habe (umsetzen konnte?) und
  • die Hülle, das Model außen rum, doch eigentlich nur der skalierende Mantel außen rum ist?

Aber gut, ich bin auch kein Entwickler, im Zweifel habe ich keine Ahnung 🙂

Guenseli
Guenseli
2 Tage zuvor
Antwort auf  Markus F.

Ich würde es eher als Lernfeld bezeichnen.
Der MSFS2024 bringt für die Entwickler grundlegende Änderungen.
Nun kann man immer noch mit dem Erlernten der letzten 20 jahre rumwurschteln, wie das viele noch tun, Stichwort (eine gewisse) Rückwärtskompatibilität. Langsam, ganz langsam, dämmert es aber immer mehr Entwicklern, dass sie in eine Sackgasse laufen und nicht drum herum kommen, neue Techniken zu erlernen.

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