Was die Darstellung von AI-Verkehr angeht, ist das Freeware-Angebot FSLTL (FS Live Traffic Livieries) schon seit Jahren eine feste Instanz im Microsoft Flight Simulator. Auch für den Microsoft Flight Simulator 2024 sind die Weichen gestellt. Aber auch andere kommerzielle Programme wie BeyondATC oder FSHud können mit dem FSLTL-Verkehr umgehen. Bei FSHud ist damit allerdings Schluss. Der Hintergrund ist ein lizenzrechtlicher Konflikt.

FSLTL bereit für den Microsoft Flight Simulator 2024

Gestern Morgen haben die Entickler von FSLTL bestimmt einige FSHud-Nutzer überrascht. Doch zunächst mal die guten Nachrichten: Der Traffic Injector wurde auf Version 1.6.7 gebracht. Damit ist der Injector laut FSLTL-Team für den Microsoft Flight Simulator 2024 vorbereitet. Laut Meldung wurde ein Erkennungscode für MSFS 2024 hinzugefügt. Wenn der Injektor starte und erkenne, dass der MSFS24 laufe, stelle er eine Verbindung zum MSFS24 her, heißt es in der Meldung von Montagmorgen.

Andernfalls würde der Injector von der Verwendung vom Microsoft Flight Simulator 2020 ausgehen. Für FSLTL-Nutzer bedeute das: Wer den Injector mit dem MSFS24 verwenden will, muss den Simulator vor dem Injector starten.

Dies kann aber vorerst nur als Weichenstellung gesehen werden, denn wie FSLTL mit dem neuen Flugsimulator funktionieren wird, ist bisher nicht bekannt. „Wir können die Verwendung des FSLTL-Injectors mit dem MSFS 2024 bislang nicht unterstützen, da wir noch keinen Zugriff auf das Produkt haben“, erklären die Entwickler hierzu. Die Verwendung erfolge daher erst einmal auf eigene Gefahr.

FSHud wird nicht mehr unterstützt

Eine bestimmte traurige Botschaft gibt es für Nutzer von FSHud. FSHud, das kostenpflichtige ATC-Programm für den Microsoft Flight Simulator, ermöglicht auch, FSLTL-Traffic zu integrieren. Diese Unterstützung für FSHud wurde jetzt durch FSLTL entfernt. Der FSLTL-Injector könne nicht mehr als Kanal für die Bereitstellung von FR24-Daten für kostenpflichtige Produkte verwendet werden, schreibt das FSLTL-Team.

Der Hintergrund dazu: Die Flightradar24-API bietet verschiedene Endpunkte, um Echtzeit- und historische Flugdaten sowie Informationen zu Flugzeugen, Flughäfen und Fluggesellschaften abzurufen. Diese API richtet sich sowohl an private Nutzer als auch an kommerzielle Anwendungen. Für kommerzielle Nutzung, wie die Integration in Apps zur Flottenüberwachung, Flughafenmanagement oder Echtzeit-Ankunftsprognosen, ist ein kommerzieller API-Plan erforderlich. Nutzungsgebühren werden dabei nach einem Credit-basierten System berechnet, abhängig vom gewählten Abonnement und der Menge an abgerufenen Daten.

Und hier kommt es zum Konflikt: Laut FSLTL hat eine Vereinbarung mit FR24, die MSFS-Community mit einer kostenlosen Anwendung zu unterstützen, um Live-Verkehr in die Simulation zu injizieren. Da FSHud aber eine separate kommerzielle Anwendung und nicht Teil dieser Vereinbarung ist, darf FSLTL diese Daten nicht zur Verfügung stellen. In anderen Worten: Was FSLTL bisher gemacht hatte, wäre laut Vereinbarung gar nicht erlaubt gewesen. Denn FSHud erhielt reine FR24-Daten und verarbeitete diese dann im eigenen Programm, um sie in die Simulation zu injizieren. FSHUD arbeitet hier nicht nur wie ein ATC-Programm, sondern wie ein Traffic-Injector.

Eine Lösung ist hier bisher bis jetzt nicht in Sicht. Ein Weg wäre, dass FSHud sein Programm als Freeware anbietet. Dann könnte das FSLTL-Team die API wieder anschalten. Ein anderer Weg könnte sein, dass FSHud über einen anderen Weg auf die Daten von Flightradar24 zugreift. Dies wird aber sicher mit Kosten verbunden sein, die dann auf uns Nutzer umgelegt werden könnten.

Und übrigens: Andere kommerzielle Programme wie BeyondATC scheinen von diesem API-Konflikt nicht betroffen zu sein. Denn sie nutzen nur die 3D-Modelle von FSLTL, um diesen mit eigener Traffic-Injection darzustellen. BeyondATC greift hier ebenfalls auf Scheduled Live Traffic zu – allerdings mit eigener API.