Ihr liebt Flugsimulation.
Wir berichten darüber.

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Stellt euch vor: Ein Schwabe fährt durch halb Deutschland in die Niederlande, um mit einem Briten und einem Norweger Awards aus der Produktion eines Polen zu überreichen. Das ist nicht der Anfang von einem schlechten Witz aus einer verrauchten Boomer-Kneipe, sondern eine gute Beschreibung dessen, was mich in das vergangene Wochenende hat starten lassen.

Aber eins nach dem anderen. Das erste Highlight-Event des Jahres stand an. Flusi-Nerds aus der ganzen Welt wurden aus ihren Flusikellern gelassen, um endlich mal Sonnenlicht zu sehen. Davon gab es am Wochenende ja durchaus eine Menge.

Jau, das Flightsim Weekend im Aviodrome Lelystad ist in die nächste Runde gegangen. Das heißt: Zwei Tage Simmer mit Anhang in vollgepackten Musuemshallen, dazwischen Kinderwagen-schiebende Familien, die angesichts des Andrangs ihre Wahl für den Wochenendausflug sichtlich bereuten.

Doch bevor wir die zweitägige Flusi-Messe besprechen, kommen wir erst mal zum Vorabend.

Das Captain’s Dinner stand an. In einem amerikanisch anmutenden, hochgewachsenen Luxushotel an der am Tag auf strenge 100 km/h begrenzten Autobahn kam die Flusiszene vor allem auf Seiten der Entwickler in Business Casual an Rundtischen zusammen. Open Bar bis 23 Uhr im Ticketpreis enthalten, versteht sich. Kein Wunder, dass der stylisch-luxuriöse Raum bis auf den letzten Platz besetzt war.

An einem Tisch: Die cruiselevel-Crew, noch mit ein paar Schweißperlen auf der Stirn. Denn kurz vor Door Opening hatte Rafi noch einen 23-Tonnen-Koffer mit ungefähr 29,39 Kilometer Kabel in den Raum ergossen, der von uns fachmännisch-autodidaktisch zu einer Awardshow zusammengetackert werden musste. Elf kleine Filament-Götzen mit Flugzeugpiktogramm, penibel beschriftet und von FSElite-Calum vorsortiert, kündigten an: Die Flightsim Awards 2025 sollten an diesem Abend überreicht werden.

Und was ein Spaß es war. Wir konnten endlich die Ergebnisse bekannt geben und die Awards überreichen. Und wie schön, dass einige Gewinner im Raum waren, um den Award persönlich in Empfang zu nehmen. Aber auch ein wenig schade für die Anwesenden, die es trotz Nominierungen nicht geschafft hatten.

Aber nächstes Jahr geht es ja in die nächste Runde. Und dann wird die Soundqualität auch besser sein, versprochen. Eine Anlage, die Rock am Ring wie einen Karaoke-Abend aussehen lassen wird, ist dafür schon bestellt. Hoffentlich halten die Fenster des Hotels.

Am Samstagmorgen ging es dann früh Richtung Museum. Wer sich mit dem Auto zum Aviodrome begibt, sollte früh kommen. Die Schranke konnte an diesem Morgen auf jeden Fall beweisen, wie gut sie geölt ist.

Da wir als mEdiApArTneR die Chance hatten, schon eine Stunde vor offiziellem Beginn die Halle zu betreten, sind wir natürlich gleich zu den Ständen gegangen. Auf der rechten Seite ging es durch einen engen Gang in die Flugzeughalle, in der eine auf Spiegelglanz polierte Constellation über diverse Hardware-Aussteller wachte.

In der Halle: CPFlight, Skalarki, Mobiflight, Flitesim und viele andere Labels, die das Fliegen am Computer mit Hardware ausstatten können. Den dicksten Gabentisch hatte Winwing. Ein großer, schwarzer langer Tabula offerierte alles, was eure Partner sauer und euren Geldbeutel arm machen kann. Joysticks, Throttles, CDUs. Und frech dazwischen geknallt: Die Neuheit, die dann auch am Nachmittag im FSElite Theater vorgestellt werden sollte. Ein neuer Airbus-Throttle soll auf den Markt kommen. Haptik: Besser als Thrustmaster, aber immer noch klein. „Zu wenig Spiel zwischen Idle und CL“, meinte ein befreundeter A320-Captain später trocken.

Doch damit nicht genug. Wild wackelnd und tanzend wurde an einem Winwing-Tisch die neue Taurus-Serie vorgestellt, Winwings Einstieg in den Force-Feedback-Markt. Die Mission hier scheint wohl: Flusianern einfach mal die kleinen Puddingarme abreißen, denn sowohl die Joysticks als auch das Yoke können benutzt werden, um endlich Rafis viel erwähnten Umlenkrollen-Test zu bestehen. Ob damit dann am Sonntagabend vielleicht sogar die Constellation umgeparkt wurde, weiß ich nicht.

10 Uhr war es dann auch so weit. Schlangen vor dem Museum, die an Konzerte von Boybands der Neunziger Jahre erinnern, machten sofort klar: Es kann losgehen, die Szene ist heiß. Und natürlich war Winwing der erste, große Publikumsmagnet, der zum Glück von einem großen, internationalen Winwing-Team betreut wurde. Dazwischen der Winwing-Chef, der sich freundlich verbeugend durch die Masse arbeitete.

Einziger Fail des Wochenendes: Der Verkaufsstand vom flightsimwebshop wurde genau in den engen Durchgang zur Hardware-Halle gebaut. Heißt: Kauffreudige Simmer verstopften den Zugang zur Hardware-Halle, unangenehme Körperkontakte inklusive. Geil.

In der Lobby des Aviodromes dafür mehr frische Luft und die Möglichkeit, auf die andere Seite der Halle zu kommen. Hier sammelten sich in Nebenräumen, ohne Flugzeug- oder Luftfahrtexponate, vor allem die Software-Hersteller. Einen großen Stand hatten hier die KI-Veteranen von SayIntentions, deren Chef Brian extra fürs FSWeekend aus den USA eingereist war. An einem großen Bildschirm konnte man hier SayIntentions-Nutzenden beim Fliegen und Funken zusehen, bzw. zuhören. Dazwischen die Möglichkeit, Subscriptions zu gewinnen oder mehr über das rasant wachsende KI-Tool zu erfahren.

Weiter rechts ging es dann in die Halle, die zu fortgeschrittener Nachmittagsstunde auch am Geruch zu erkennen war. Eng ging es zu, junge junge. Am Eingang rechts wartete GEOFS mit einem kleinen Showcase auf diversen Rechnern.

Gegenüber die komplette Mannschaft von Navigraph, deren Aufbau an einen Apple-Stand erinnerte. An Stehtischen konnte man hier auf iPads eine neue Navigraph-Funktion kennenlernen: Per Scratchpad könnt ihr Notizen in die Kartenapp kritzeln. Für ATIS, Clearances oder andere Dinge, die schwer zu merken sind.

Auch in der Halle: Die großen Netzwerke IVAO und VATSIM, Lars mit einer Landing-Challenge am Contrail Stand (leider ohne Bier) und die FSS, die die neue 727 Pax-Version zum Fliegen und dazu noch ne Menge Antworten auf LNAV/VNAV in den E-Jets anbot. Soon, Teh Em.

Mathijs Kok war in der Halle auch sofort zu erkennen. Denn ja, nach all den Jahren kann man schon sagen: Er ist nicht nur wegen seiner Frisur einer der Rockstars der Szene, hehe. Er präsentierte die 200ER der PMDG 777.

Für mich aber noch interessanter: Eine Slideshow der kommenden 747-100. Neben Eindrücken des Flightdecks gab es hier auch Außenaufnahmen zu sehen. Sagen wir mal ganz vorsichtig so: Das Ding wird noch ne Weile und viele Freitagstexte vom Chef überstehen, wird aber sicherlich gut werden. Allein das Panel des Flight Engineer lässt Herzen höherschlagen. Randazzo war übrigens nicht da. Schade. Aber den Pokémon-Go ich auch noch.

Die frisch gebackenen Award-Winner von FlyByWire zeigten an ihrem Stand neue Funktionen des A380X. Denn bei dieser Freeware ist auch seit Release keine Ruhe eingekehrt. Aktuell bekommt das Add-on die vertikale Darstellung des Flightpaths verpasst, inklusive Terrain-Darstellung. Nice.

Ja, und dann war da noch Aerosoft. Im Kallax-Setup konnte man hier auf der neuen Metall-Version der Cockpitmaster CDU rumdrücken oder am Realsimgear G1000 schrauben. Massiv! An einem Flusi-Rig-Setup wartete außerdem ein Pimax-bestücktes VR-Setup, morgens noch von Rafi persönlich per Platzrunde an die Kotzgrenze geeicht.

Die Stimmung am Aerosoft-Stand: Gut. Trotz regelmäßiger Live-Feedbacks zum A330. Der übrigens auch in anderer Variante am Sonntag Thema sein sollte: Der A339 konnte hier mit Yoke kurz angetestet werden. Und auch die neue Maddog, sprich 2024-Version am Leonardo- und Simmarket-Stand.

Die – und das meine ich ganz unironisch – super netten Kollegen von FSElite hatten neben einem Stand für blau-orangenes FSElite-Merch auch den Kino-Saal des Museums in der Hand. Im FSElite Theater wurde hier in vier Veranstaltungen, gut über den Tag verteilt, präsentiert, diskutiert und beworben.

Den Anfang machten SayIntentions, Sofly und Navigraph. Calum, in seiner Doppelrolle als Moderator und SoFly-Mann präsentierte hier neben zweiten Versionen von Wetter- und Kamera-Setups vor allem die Ankündigung einer Hannover-Szenerie – allerdings nur im powered-by-AviationLads-Video. Gruß an Maurice, der mit seinem Kamerasetup natürlich auch auf der Messe rumgestromert ist.

Brian von SayIntentions präsentierte dann seine „three big things“, die ihr auch im Video nachschauen könnt. Kurz gesagt: Das AI-Tool der wachsenden Truppe wächst und wächst und wächst mit. Ab dem 15. April soll es eine „lebende Welt“ mit Traffic Injection und Sequencing geben, dazu einen kostenlosen, basic ATC-Service für alle, genannt OpenSky und noch SkyNet, eine Multiplayer-Plattform, die jeden terminiert, der Quatsch zusammenfliegt – genau, mit KI.

Magnus Axholt zeigte als Navigraph-CEO dann nicht nur die Scratchpad-Funktion von Navigraph, sondern auch, dass 1,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzer derzeit bei Navigraph registriert sind. Holla die Waldfee.

In der nächsten Session war dann Marten von der FlightSim Studio im dunklen Theater dran. In roter Weste präsentierte er die Passagierversion und News zu den E-Jets. Hier sei ein begrenzter Betatest geplant, Interessierte könnten sich dafür über den Newsletter der FSS registrieren um LNAV, VNAV und Performance-Verbesserungen zu testen.

Dann war Talktime. Zusammen mit Jamie alias London Controller, Murph alias Twotonemurphy, Magnus von Threshold und Calum betrat ich die Bühne, um freundlich-generisch die Trends der Flugsimulation zu besprechen. Fazit: Seid einfach nett zueinander, egal, worauf ihr beim Flusieren steht. Eine Botschaft, die ich nach den unzähligen, freundlichen Begegnungen auf der Messe eigentlich nur bestätigen kann. Ich liebe euch, ihr Simulanten.

Die Delta- und damit vierte Session im FSElite-Theater war bereits „ausverkauft“, wie Calum mir morgens ankündigte. Fun Fact: Aufgrund vorjähriger Theaterverstopfungen wollte es der niederländische Museumsbrandschutz, dass die Besucheranzahl der Kapazität des Theaters angepasst wird. Daher gab es ein Registrierungssystem, das bei der Delta-Session voll genutzt wurde.

Winwing präsentierte seine Neuheiten, vertreten von Meo Chan, Community Adviser bei Winwing. Die chinesische Hardware-Firma erinnerte hier gleich nochmal zu Beginn an die Genese im Ausbildungsbereich der realen Luftfahrt, bevor die Firma dann expandierte, um uns Simulanten passende Hardware im Direktvertrieb zu bieten. Spontanen Applaus gab es hier wieder bei den Preisen, die Winwing an seine Hardware haftete. Ein Boeing MCP für 150 US Dollar ist auch ne Ansage, um nur mal ein Beispiel zu nennen. MK Studios zeigten dann mit unten rechts eingeblendetem KI-Testimonial ein Vorschau von Düsseldorf, bevor FlyByWire mit Fakten und Daten imponierte: 44 Terabytes ging in den ersten Minuten nach A380X-Release durch die Leitung, 997 Terrabytes allein in der ersten Woche – kein Wunder, bei inzwischen 104.000 Discord-Members.

Mit dieser letzten Session war der Tag dann auch fast vorbei. Bis 17 Uhr sollten das besuchende Flusi- und Museumsvolk noch haben, um die Hallen zu erkunden. Für mich mal kurz die Gelegenheit, auf das Außengelände des Museums zu treten. Schließlich stand hier die Königin der Königlichen in Form einer KLM 747-200, die ein bisschen runtergerockt, aber authentisch die Luftfahrt von Gestern exponierte.

Und mal ganz allgemein: Als leidenschaftlicher Museumstourist, der in keinem Urlaub die lokale, kuratierte Luftfahrtgeschichte auslässt, muss ich dem Museum wirklich das Prädikat sehenswert verleihen. Tolle Flugzeuge und eine liebevolle Reise durch die niederländische Luftfahrtgeschichte können hier erlebt werden.

Um 17 Uhr war dann Schluss mit dem ersten Tag des Flightsim Weekends. Aber noch nicht ganz für uns. Denn jetzt konnten alle Aussteller und Mediapartner nochmal minglen, sich gegenseitig am Stand besuchen oder für ein Dosenbierchen zusammensitzen. Und auch hier: Der Winwing-Stand war sehr beliebt.

Der Sonntag glich im Setup natürlich dem Samstag. Wieder waren die Hallen gefüllt und auch die werte Flusi-Präsenz war gut zwischen den Ständen zu erkennen. Streamer wieder Kenco, LondonController, Swiss001 oder Twotonemurphy sorgten genauso für Menschentrauben, wie etwa ein Ubaid Muss von iniBuilds, die zwar ohne Stand, aber so immerhin vor Ort waren. Grüße auch an Evan von der Flightsim Association, der dann in Rhode Island zum Ausrichter wird.

FSElite riefen wie schon am Samstag über die Museumslautsprecher ins FSElite Theater, wo an diesem Sonntag vor allem Hardware im Fokus stehen sollte. Den Anfang machten OnAir, die mit ihrem Multiplayer-Wirtschaftssimulationsspiel den Aufbau und Betrieb einer virtuellen Fluggesellschaft mit Charterflügen, Industrie- und Flughafenmanagement, sowie verschiedenen Wirtschaftsstufen ermöglichen.

Danach zeigte Flitesim sein Force-Force-Feedback-Yoke aus Singapur. Zu den Produkten zählen hier die modularen Force-Feedback-Yokes (C60/C120), das FC50/FC100 Cockpit-System, das G1000 Panel sowie neue Force-Feedback-Ruderpedale. Ziel sei übrigens auch nicht nur der einfache Simulant, auch die FAA-Zertifizierung soll bis Juni 2025 erfolgen. Zudem wird an einem Force-Feedback-Stick und einer Technologie zur Synchronisation von Yokes über das Internet für realistischere Remote-Trainings gearbeitet.

Apropos Hardware: Honeycomb, die sich in der Constellation-Halle neben Winwing aufhielten, präsentiertem neue Produkte: Das Sierra TPM-Modul soll Piloten von kleinen Gurkenhobeln abholen, mit realistischen Throttle-, Propeller- und Mixture-Steuerungen zum Schieben bzw. Drehen, mit zusätzlichem Parkbremshebel und einem Landeklappenhebel. Der Foxtrot Aviation Stick ist Honeycombs Einstieg ins Stick-Geschäft und wurde speziell für hohe Präzision ohne Mittelrastung entwickelt und soll über individuell einstellbare Widerstände verfügen. Für den kleineren Geldbeutel wurde außerdem die Honeycomb Light Serie angekündigt, bestehend aus dem Alpha Flight Controls Light und dem Bravo Throttle Quadrant Light. Alle neuen Produkte sollen laut Präsentation rechtzeitig zu Weihnachten 2025 erhältlich sein.

In der zweiten Diskussionsrunde kamen dann PMDG, SayIntentions, FlyByWire und Papa Hotel Scenery Designs aufeinander – um über die Zukunft unseres Hobbys aus der Perspektive von Entwicklern zu philosophieren. Diskutiert wurden KI in der Flugsimulation (hilfreich für Entwicklung, aber bloß nicht für Forenposts!), Hardwarelimits durch die Xbox (die heimliche Spaßbremse), und ob ein Sim ohne funktionierende Flugzeugtoiletten überhaupt ein echter Sim ist. Die Experten waren sich einig: Wir leben im goldenen Zeitalter der Flugsimulation – mit mehr Zugänglichkeit, größerer Community und Hardware, die immer überfordert sein wird.

Eine ganze Stunde und damit der große Präsentationsknaller am Ende des Flightsim Weekends sollte dann Nicki Repenning gehören. Im blumigen Hemd, sichtlich angespannt, stellte das ehemalige Honeycomb-Testimonial seine Hardware vor – gebrandet unter dem neuen Namen MeridianGMT. Sein Claim, der im Lauf der Präsentations zum großen Teil mit Renderings bewießen werden sollte: Statt wie bisher übliche Hardware-Lösungen, die Nutzer mit einfachen Einstiegsprodukten beginnen und diese nach und nach gegen höherwertige Geräte austauschen, setzt Meridian auf ein modulares Konzept. Die Idee dahinter ist, dass Simmer von Anfang an hochwertige Hardware erhalten, die nach Bedarf erweitert werden kann, ohne ältere Komponenten ersetzen zu müssen.

Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie sollen hier Sierra Plus Flight Controls sein, ein stark an ehemalig bienenwabendes Yoke-System erinnert, das jetzt aber auf Flexibilität und Anpassbarkeit setzt. Das Design erlaube es Nutzern, den Yoke für verschiedene Flugzeugtypen zu konfigurieren, ohne ein komplett neues Gerät anschaffen zu müssen.

Über magnetische Frontplatten soll das Layout zwischen einer Boeing- und einer General-Aviation-Konfiguration gewechselt werden. Eine besondere Neuerung seien integrierte Vibrationsmotoren, die beispielsweise eine realistische Stick-Shaker-Funktion oder sanfte Erschütterungen bei der Landung simulieren könnten. Zusätzlich wurde der Pitch-Weg des Yokes um 50 Prozent verlängert, um eine noch präzisere Steuerung zu ermöglichen. Trotz der erweiterten Funktionen soll das Gerät zu einem wettbewerbsfähigen Preis auf den Markt kommen, verspricht Nicki hier.

Und modular soll es auch an anderer Stelle bleiben: Das Tango Plus Throttle Quadrant besteht aus mehreren austauschbaren Komponenten, darunter verschiedene Hebel- und Schaltmodule für ein- und mehrmotorige Flugzeuge sowie eine realistische Airbus- und Boeing-Konfiguration mit den entsprechenden Detents für Schubumkehr und Flaps. Ein integriertes System erkennt automatisch, welche Konfiguration aktuell verwendet wird, und passt sich ohne zusätzliche Software-Einstellungen an. Auch hier setzt Meridian auf eine nachhaltige Service-Strategie: Einzelne Module können bei Defekten leicht ersetzt werden, anstatt das gesamte Gerät austauschen zu müssen. Dies spart nicht nur Kosten, sondern sorgt auch für eine schnellere und unkomplizierte Fehlerbehebung.

Besonders spannend ist Meridians Ansatz, eine Community-getriebene Anpassung der Hardware zu fördern. Im Rahmen der sogenannten Custom Collection erhalten kleine Hersteller und Modder die Möglichkeit, eigene Anpassungen und Erweiterungen für die Produkte zu entwickeln. Die modularen Bauteile sollen von Meridian dann zu reinen Herstellungskosten angeboten werden, sodass kreative Entwickler individuelle Lösungen für spezifische Flugzeugtypen oder Einsatzzwecke realisieren können. Diese Produkte werden dann über eine eigene Plattform vertrieben, ohne dass Meridian daran mitverdient – ein ungewöhnlicher Schritt, der wohl darauf abzielt, die Community enger in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Und zu guter Letzt wurde neben den traditionellen Steuergeräten mit dem X-Ray Flight Sim Controller auch ein noch ein Controller für Xbox-Nutzer vorgestellt.

Ich war da schon längst auf dem Heimweg. Was aber auch nicht schlimm ist, denn die Jungs vom Flightsim Weekend haben euch hier alle Präsentationen in Einzelsessions aufgedröselt.

Abschließend kann man sagen: Das FSWeekend war ein kunterbuntes und schönes Treffen für die internationale Flusi-Szene. Dank der engagierten Veranstalter konnte aber die ganze Welt teilnehmen, und das kostenlos. Einen lieben Gruß an alle, die da waren, die Hallo gesagt haben, aber auch an die, die ich in der Masse nicht gefunden habe.

Im nächsten Jahr heißt es für mich dann wieder mit einem breiten Lächeln: Ein Schwabe fährt durch halb Deutschland, um in den Niederlanden mit Briten, Norwegern und Chinesen und vielen anderen zusammenzukommen. Lächeln, nicht weil mich ein Witz erwartet, sondern ein gelungenes Wochenende mit Freu(n)den.

Und ja, cruiselevel-Crew, ich habe einfach eure WhatsApp-Bilder gerippt.

Gruß und Kuss

Julius

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Lederhosen Charly
Lederhosen Charly
3 Stunden zuvor

Bester Bericht zum FSWeekend !

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