Das Entwicklerteam hinter der KI-Plattform SayIntentions hat zum Jahreswechsel gleich mehrere Neuerungen bekanntgegeben und feierte dabei zugleich einen beachtlichen Erfolg mit einer wohltätigen Spendenaktion. In zwei Live-Streams – den sogenannten „Vectors to Final“ – skizzierte Chefentwickler Brian die jüngsten Entwicklungen und gewährte Ausblicke auf kommende Features. Im Zentrum der Ankündigungen standen das verbesserte Pushback-System, die neue Missionsplattform „SkyOps“ sowie der Beitritt eines renommierten Drittentwicklers, der die Weiterentwicklung der KI-gesteuerten Verkehrssimulation voranbringen soll.
Erfolgreiche Spendenaktion und Rückblick
Einleitend blickte Brian auf ein ereignisreiches Jahr zurück, in dem SayIntentions nach einer frühen Testphase mittlerweile eine umfangreiche Nutzerbasis gewinnen konnte. Besonders hob er eine Weihnachts-Spendenaktion hervor, bei der das Team Christbaumschmuck zugunsten von Challenge Air verkaufte. Diese Organisation bietet Kindern mit besonderen Bedürfnissen kostenlose Rundflüge an und finanziert sich vorwiegend durch Spenden. Laut Biran konnten über 2.200 US-Dollar für den guten Zweck gesammelt werden – ein Ergebnis, das das Team als Beleg für das Engagement und den Zusammenhalt der Flugsimulations-Community wertet.
Ramp Agents und Pushback: Realistisch per Funk
Es gibt eigentlich keines der fast wöchentlichen Live-Streams, in denen Brian nicht wieder eine neue Funktion vorstellt, die wieder von der KI-Anbindung seines Programms profitiert. Zu den wichtigsten technischen Neuerungen gehört diesmal die offizielle Einführung des KI-gestützten Pushback-Systems, das nach einer Testphase nun allen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung steht. Mithilfe der „Ramp Agents“ lässt sich das Flugzeug ohne externe Zusatzprogramme mithilfe echter Funk-Kommandos zurückstoßen. Anwenderinnen und Anwender rufen am Funkgerät die Rampe auf der Frequenz 119.99 und geben beispielsweise das gewünschte Ausrichtungs- oder Parkrichtungskommando durch. Damit setzt SayIntentions auf ein möglichst authentisches Ablaufschema, das sich eng an realen Prozeduren orientiert, inklusive Rückmeldungen wie der Überprüfung der Parkbremse oder dem Einsetzen des Bypass-Pins.
Allerdings merkte Brian hier im Live-Stream an, dass das Pushback-System noch Einschränkungen habe. So funktioniert es vorerst nicht mit allen Flugzeugmodellen, insbesondere nicht mit dem Fenix-Airbus. Hier gebe es laut Brian eine noch ungelöste Inkompatibilität, für die der Hersteller den Fokus derzeit eher auf Updates für den nächsten Microsoft-Flugsimulator legt. Zudem bedarf es bei manchen Flughäfen einer „Taxi-Tuning“-Anpassung, da die teils unterschiedlichen Rollwege das exakte Pushback-Manöver erschweren. Das Team zeigte sich jedoch zuversichtlich, in naher Zukunft weitere Detailverbesserungen vorzunehmen. Bei Taxi-Tuning handelt es sich um eine Anwendung von SayIntentions, die Rollwege anzupassen.
SkyOps: Dynamische Missionen ohne Karrieredruck
Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Vorstellung erweiterter Missionstypen innerhalb von „SkyOps“. Dieses KI-gestützte Missionssystem war ursprünglich nur für Such- und Rettungseinsätze („Search and Rescue“) konzipiert, deckt inzwischen aber verschiedene Szenarien ab, darunter VIP-Transport, Frachtflüge und Ambulanz-Einsätze. Ein zentrales Merkmal von SkyOps besteht darin, dass alle Missionen mithilfe von KI individuell generiert werden. Weder gibt es starre, vorgefertigte Szenarien noch eine obligatorische Karriereleiter. Wer sich etwa für anspruchsvolle Rettungsflüge in entlegenen Bergregionen oder über See interessiert, kann sofort einsteigen.
Interessant ist hier zudem der Realismusgrad bei Hubschrauber-Missionen: Anders als bei reinen Suchflügen mit Flugzeugen kann der Helikopter dank Winde oder Landungen in unwegsamem Gelände die Einsatzkräfte direkt vor Ort absetzen. Auch die geografische Wahl bleibt vollständig den Spielenden überlassen. SkyOps erkennt automatisch die Landschaft, Jahreszeit und Startposition und passt die Missionsdetails entsprechend an.
Integration und Ausblick: KI-Verkehr und neue Partnerschaften
Neben diesen Neuerungen im Missionsbereich widmete sich Brian einem Ausblick auf die anstehende Verkehrssimulation. SayIntentions verfolgt das Ziel, nicht nur dem virtuellen Funkverkehr eine KI-basierte Dynamik zu verleihen, sondern zudem den Flugverkehr realistisch in die Simulation einzubinden. Dabei sollen sich die Maschinen im Luftraum sowie am Boden an authentische Anweisungen halten und parallel über den Funkkanal zu hören sein.
Ein Meilenstein in diesem Zusammenhang sei hier jetzt die Übernahme des Code-Bestands der Programme „AI Flow“ und „AI Ground“. Diese beiden Add-ons, ursprünglich eigenständige Freeware, regulieren das KI-Verhalten im An- und Abflug sowie am Boden, um beispielsweise Staus oder Kollisionen zu verringern. Ihr Entwickler wechselt nun direkt ins SayIntentions-Team. Dadurch sollen die bisherigen Erfahrungen und Workarounds, die in Microsoft Flight Simulator nötig sind, direkt in das kommende „Phase Two“-Verkehrssystem einfließen. Während zum Entwicklungsstand konkrete Termine ausstehen, betonte Brian erneut, dass man erst dann veröffentliche, wenn die neue Verkehrsanbindung klar erkennbare Vorteile biete und „die Immersion steigert statt zu mindern“.
Hier nochmals beide Livestreams von SayIntentions zum Durchklicken.
Das obere Bild war das eigentliche Thumbnail bzw. Vorschaubild für den Artikel online. Aufgrund von Beschwerden, habe ich es ausgetauscht gegen folgendes:
Ich hoffe, ich konnte damit der Beschwerde entgegenkommen. Soll sich ja jeder wohlfühlen.