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FlyByWire Simulations hat einen ausführlichen Bericht über den aktuellen Entwicklungsstand des A380X für den Microsoft Flight Simulator veröffentlicht. Der A380X, der vor vier Jahren angekündigt wurde, soll wohl bald in einer offenen Alpha-Phase veröffentlicht werden.

Das Ziel dieser offenen Alpha-Version ist es, den Nutzern einen ersten Einblick in das Flugzeug zu geben und gleichzeitig externen Entwicklern die Möglichkeit zu bieten, am Projekt mitzuwirken. Die Entwickler betonen, dass der A380X derzeit noch unvollständig ist, obwohl wichtige Systeme wie das Flight Management System (FMS), die elektronischen Checklisten und die Flugsteuerungen bereits weitgehend implementiert wurden. FlyByWire stellt jedoch klar: „Viele Funktionen sind noch nicht operativ, werden aber im Laufe der Zeit hinzugefügt.“

Für Endnutzer bedeutet das, dass der A380X zwar flugfähig ist, aber Fehler auftreten können. „Wenn ihr versucht, das Flugzeug absichtlich zu überlasten, werdet ihr wahrscheinlich Erfolg haben“, heißt es in der Mitteilung. Dennoch sei der A380X bereits in der Lage, einen Flug von Punkt A nach Punkt B durchzuführen, auch auf Plattformen wie VATSIM. Das Team weist jedoch darauf hin, dass die Leistung im Vergleich zum A32NX um etwa 25 % niedriger sein wird, da der A380X noch nicht optimiert ist. Die Systemanforderungen für die Alpha-Version werden dabei so definiert: Mindestens wird ein Intel i5-4460 oder Ryzen 3 1400 Prozessor sowie eine Nvidia GTX 1060 6GB oder eine AMD RX 480 8GB Grafikkarte benötigt. Für höhere Einstellungen und Auflösungen wird leistungsfähigere Hardware empfohlen, bis hin zu einem Ryzen 7 7800X3D und einer Nvidia RTX 4080 Super oder AMD 7900 XTX.

Die Entwickler geben außerdem kurz Einblick in einige der funktionierenden Systeme des A380X. Dazu gehören das Flight Management System (FMS), das auf dem neuen fms-v2-Standard basiert und präzise ARINC424-Flugstrecken unterstützt, sowie die Flugdatenanzeigen und elektronischen Checklisten. Auch zentrale Flugzeugsysteme wie elektrische und pneumatische Systeme sind bereits funktionsfähig. Zudem wurden mehr als 140 Fehlerzustände implementiert, die über das elektronische Flugbuch (EFB) simuliert werden können. Nicht alle Systeme sind von Anfang an betriebsbereit, doch es wird regelmäßig an der Weiterentwicklung gearbeitet.

Ein besonderes Merkmal des A380X sei die präzise Simulation der Flügelbewegungen (Wing Flex) basierend auf physikalischen Gesetzen. Die Flügel reagieren auf die Treibstoffbeladung und die Belastungen während des Starts, was zu einem realistischen Verhalten führt. Auch das Fahrwerk wurde detailliert nachgebildet, einschließlich der Neigungsfunktion beim Rollen und einer realistischen Lenkung der Räder.

Eine wichtige Neuerung ist auch das Brake-to-Vacate-System (BTV), das dem Flugzeug ermöglicht, die Bremsleistung automatisch zu steuern, um eine zuvor ausgewählte Ausfahrt der Landebahn zu erreichen. Ebenso integriert wurde das Runway Overrun Protection-System (ROP), das ein Überrollen der Landebahn verhindern soll.

Auch das Navigationssystem am Boden, das OANS (Onboard Airport Navigation System), ist bereits funktional. Es zeigt dem Piloten eine bewegte Karte des Flughafens, um die Bodenbewegungen zu erleichtern. Weitere fortgeschrittene Systeme wie die Radioaltimeter (RA) und das Ground Proximity Warning System (GPWS) wurden ebenfalls in den A380X integriert.

Die Entwicklung der visuellen Darstellung des Flugzeugs war für das Team von besonderer Bedeutung. Mit Hilfe von Adobe Substance Painter und auf Grundlage von realen Fotografien haben die Entwickler eine realistische Texturierung sowohl des Cockpits als auch des Flugzeugmodells erreicht. „Unsere Modellierungs- und Texturierungsabteilung hat Tausende von Stunden investiert, um eine möglichst realistische Erfahrung zu schaffen“, so die Entwickler.

In Bezug auf die Zukunft des Projekts stellt FlyByWire klar, dass die Kompatibilität mit MSFS 2024 einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Das Team plant, den A380X auch für die neue Version des Simulators zu optimieren, jedoch nicht sofort zum Release von MSFS 2024. Aufgrund der Systemanforderungen und der notwendigen Anpassungen des 3D-Modells könnte es mehrere Wochen oder Monate dauern, bis die volle Funktionalität im neuen Simulator gewährleistet ist. Der A380X wird außerdem nicht im MSFS Marketplace erhältlich sein, da FlyByWire sich entschieden hat, diesen nicht zu unterstützen.

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Eckehard
Eckehard
4 Stunden zuvor

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Alpha FBW A380 deutlich mehr Funktionen hat als ein Aeroschrott A330 in der V 1.0. Bin sehr gespannt und freue mich darauf. Hoffentlich ist VNAV dabei. Das wäre mir relativ wichtig 😄

Sennah
Sennah
1 Stunde zuvor
Antwort auf  Eckehard

Oder ein FSS ERJ…

Sennah
Sennah
1 Stunde zuvor
Antwort auf  Sennah

Leider ohne Editor Funktion hier die Ergänzung zu meinem ersten Kommentar: meinen höchsten Respekt an das Team von FBW.

Tobi
Tobi
4 Stunden zuvor

Sehr schön. Ich glaube, FBW hat es dann richtig gemacht, bis zur VATSIM Fähigkeit zu warten um großem Gemotze vorzubeugen und Features als I-Tüpfelchen nachzureichen. Was ich allerdings „krass“ finde ist, das Adobe Substance zum Einsatz kam, das muss a dann für das Grafik Team eine beachtliche Investition gewesen sein. 🙂 ❤️

FWAviation
FWAviation
3 Stunden zuvor

Wenn ein Entwicklerstudio eine offene Alpha ankündigt, deren Feature-Liste sich um ein Vielfaches besser liest als die des „Full Release“-Aerosoft-A330, dann hat man es mit wirklich guten und ehrenwerten Entwicklern zu tun. Auch in dem unfertige Zustand: Ich freue mich wie Bolle, bald endlich in einem Flugsimulator einen brauchbaren und irgendwann vielleicht sogar hervorragenden A380 fliegen zu können!

Mathias
Mathias
2 Stunden zuvor

Es sollte viel öfter ein neuer Sim kurz vor Release sein… auf einmal kommen alle und werfen ihre Arbeit noch auf den (Freeware) Markt. Alpha, Beta, Pre-Release, Aerosoft – alles Stadien von Produktentwicklungen für mich seit diesem Oktober.

Lukas M
Lukas M
2 Stunden zuvor

Sieht mega aus! Freue mich richtig auf den Vogel!

Mario aus Berlin
Mario aus Berlin
2 Stunden zuvor

Wenn man sich diesen Link anschaut, dann sieht man, wie hier entwickelt wird.
https://github.com/flybywiresim/aircraft/commits/master
V-Nav sollte ganz gut funktionieren, das FMS basiert wohl auf dem des A320Neo – und ist erstaunlich gut. Auch ist der Support über Discord super.

https://discord.com/channels/738864299392630914/785976111875751956

Christian
Christian
3 Stunden zuvor

Ich hätte mich noch immer mehr über einen A350 von fbw gefreut. Die Wahl auf den A380 ist aber nachvollziehbar. Und es geht ja auch nicht um meine Wünsche.
Gleichwohl freue ich mich auf die Veröffentlichung und die folgenden Updates.

Martin
Martin
3 Stunden zuvor
Antwort auf  Christian

Der A350 von iniBuild wird sicher solide bis sehr gut.

FWAviation
FWAviation
7 Minuten zuvor
Antwort auf  Martin

Ich selber kann den Hype um iniBuilds-Flugzeuge (noch) nicht wirklich mitgehen. Der A300 ist wirklich ein solides bis gutes Add-On, aber der A310 und der A320neo haben mich trotz einiger guter Ansätze bislang eher enttäuscht, weil sie Mängel haben, die das Erlebnis erheblich stören. Zum Beispiel in der Außenansicht zu leise Triebwerksgeräusche beim A310 oder die falsche Darstellung der Tragflächen und Landeklappen und ebenfalls Defizite bei den Triebwerksgeräusche beim A320neo. Daher warte ich mal ab, wie deren A330 im MSFS24 sowie der A350 und A380 ausfallen. Bei Letzterem setze ich jedenfalls voll auf die FBW-Version, ehrlich gesagt.

FWAviation
FWAviation
5 Minuten zuvor
Antwort auf  FWAviation

Und ich kaufe ein N am Ende des zweiten „Triebwerksgeräusche“. 😉

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