Nick Cyganski hat sich über die Just Flight Website gemeldet und sein nächstes Projekt für den Microsoft Flight Simulator vorgestellt. Mit der Simulation der Beechcraft Starship bleibt der Entwickler damit nicht nur einem Hersteller treu, sondern nutzt die das Add-on mal wieder, um neue Systeme und Elemente der Luftfahrtgeschichte zu implementieren. So zum Beispiel ein System, das gebraucht wurde, als noch ohne GPS geflogen wurden.
Sie ist sicher nicht das, was man sich unterm hübschen Flugzeug-Design vorstellt, scheint es aber Nick Cyganski, Chefentwickler bei BlackSquare, besonders angetan zu haben. Mit Turboprops auf Flightlevel 410, große Canards unter der Nase und einer klassischen 80s-Avionik gehört die Starship sicher zu den Exokten der allgemeinen Luftfahrt. „Die Starship war schon immer mein Lieblingsflugzeug, und es war mir ein großes Anliegen, sie zum ersten Mal in einem Flugsimulator zu präsentieren“, berichtet der Entwickler jetzt auf der Just Flight-Website. „Vor fast genau zwei Jahren kündigte ich an, dass ich an der Starship für den MSFS arbeiten würde, entschied mich aber, sieben weitere Flugzeuge zu veröffentlichen, bevor ich mich wieder der Starship widmete. Jedes dieser Flugzeuge war ein notwendiges Sprungbrett, das mir die nötigen Fähigkeiten verschaffte, um das virtuelle Flugzeug zu entwickeln.“
Denn, die Starship würde nicht nur beim Aussehen mit besonderen Merkmalen punkten: „Als ich im März 2024 zur Starship zurückkehrte, bestand meine erste Aufgabe darin, die Starship auf meinen aktuellen grafischen Standard zu bringen, insbesondere in der Kabine. Als Nächstes war eine fast vollständige Neufassung des Codes erforderlich, um noch mehr Systeme unter der Motorhaube zu simulieren, als sie in den Black Square Dukes vorhanden sind. Schließlich begann ich mit der Arbeit an der einzigartigen AMS-850-Avioniksuite.“
Die Avioniksuite des Starship war laut Cyganski ein Vorreiter für viele der heute üblichen Funktionen, von denen einige besser erkennbar sind als andere. Auch wenn es im Nachhinein schwer zu glauben scheint, verließ das Starship das Werk ohne GPS-Empfänger, da der Prototyp im selben Jahr flog, in dem GPS erstmals für zivile Nutzer öffentlich zugänglich gemacht wurde.
Das Flugzeug nutzt ein anderes System: Die Avionik des „Raumschiffes“ stellte sich automatisch auf nahegelegene Navigationshilfen ein, um eine Positionsschätzung zu erstellen, deren Genauigkeit durch Benutzereingaben verbessert werden konnte. Dafür war die Starship auch mit Empfängern für VLF-Funkstationen (Very Low Frequency) ausgestattet, wie z. B. Omega, das aus neun Sendern rund um den Globus bestand.
Nick Cyganski will dieses Vor-GPS-Navigationssystem in der Black Square Starship umsetzen. Seit seinem ersten Verkauf im Jahr 1986 hätte die Starship natürlich auch viele Software- und Hardware-Updates erhalten, um moderne Navigationsmöglichkeiten zu bieten, die dann auch in der MSFS-Version landen sollen.
Mit den Dukes hatte BlackSquare auch erstmals die Möglichkeit ins Add-on integriert, mit einem virtuellen Tablet in Echtzeit die Daten und Systeme des Flugzeuges zu überwachen. Dies soll sich natürlich auch in der BlackSquare fortführen: „Die Starship wird auch die gesamte Technologie enthalten, die für die Black Square Dukes entwickelt wurde und die in einem großen kostenlosen Update in diesem Sommer auch der TBM 850 von Black Square hinzugefügt wird“, erklärt Cyganski.
Neu auch: Während die bisherigen BlackSquare-Flugzeuge vor allem auf analaoge Avionik setzten, ist die Starship schon ein bisschen Richtung Glascockpit ausgerichtet: „Ich habe mich schon immer besonders für alle subtilen Merkmale interessiert, die dazu beitragen können, ein Flugzeug in einem bestimmten Jahrzehnt der Technologie zu verankern. Bein der Starship gehören dazu Kathodenstrahlröhren (CRTs), die Zeit zum Aufwärmen brauchen, und Navigationsdatenbanken, die mit einem Diskettenleser aktualisiert werden können.“ Heißt: Wir Flusi-Fans werden dann auch in der Lage sein, diese Haptik der Achtziger Jahre mitzuerleben. Und wir sollen laut Nick auch in der Lage sein, die von der immensen Menge an Elektronik in diesem Flugzeug erzeugte Wärme über die Tablet-Schnittstelle zu überwachen und die Lüfter und den Luftstrom zu steuern, um die Systeme angenehm kühl zu halten. Und wie immer verfüge das Flugzeug außerdem über mehr als 230 mögliche Fehler und 172 Circuit Breaker- so viele wie in keinem anderen Flugzeug von Black Square bisher.
Wann die Starship kommen soll, verrät Nick Cyganski noch nicht. Aber er freue sich, das FLugzeug in den Simulator zu bringen und damit lebendig zu halten, denn derzeit gäbe es nur fünf flugtaugliche Maschinen auf der Welt. Wer Nick dazu ausfragen will: Auf der FSExpo in Las Vegas wird er auch vertreten sein.
Ich finde das Projekt an sich schon interessant. Auch, dass mal ein eher unbekannteres Flugzeug in den Sim geholt wird und gleich mit (das unterstelle ich einfach aufgrund der bisherigen Projekte von Nick) einer Systemtiefe, die ihresgleichen sucht.
Allerdings glaube ich nicht, dass ich mich irgendwie für das Starship begeistern kann und werde da wohl passen. Ich mag das Flugzeug an sich einfach überhaupt nicht. Erinnert mich an die „Piaggio Avanti“, die konnte ich auch nie leiden. :\
Lustig, so geht’s mir mit MD80, Triple7 und A330. 😀
Ja, so hat jeder seine Vorlieben. 🙂
Dennoch freue ich mich über jedes Addon mit so einer Systemtiefe und derart gutem kundennahen Support wie denen von Blacksquare/Nick (oder A2A und JF).
Diese Entwickler verdienen jeden Dollar, den man ausgibt, im Gegensatz zu den 3D-Modellverkäufern, die sich nur Geld in die Tasche stecken für fremd gekaufte CAD Daten, die auf Asobo Flugzeugen sitzen.
Das Interessanteste hier wird die Avionik sein. Endlich mal kein G1000 bla blub Standard-Zeug. Ich bin gespannt 🙂
Das sind ja mal gute News! Julius, besten Dank!
Exotischer Underdog – ich bin potenziell dabei!
Wirklich ästhethisch finde ich sie auch irgendwie nicht, aber die Avionik klingt interessant.