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Die Concorde von FSLabs war bis zum Prepar3D Version 3 die tiefgehendste Simulation des ikonischen Überschall-Passagierflugzeuges. Dann kündigte FSLabs eine zweite Version an, die auch in der 64Bit-Plattform von P3D laufen soll. In einem May-Update hat Andrew Wilson von FSLabs jetzt angekündigt, dass die Concorde in die Beta-Phase geht. Und, was vom Produkt zu erwarten sei.

In dreieinhalb Stunden von London nach New York, eine Stunde über der Schallmauer, das schaffte nur die Concorde. Air France und British Airways boten bis zum November 2003 dieses exklusive Erlebnis. Kein Wunder, dass auch Flugsimulanten fasziniert von diesem Flugzeug waren. 2000 noch Standardflugzeug im Microsoft Flight Simulator, brachten später Anbieter wie SSTSim oder PSS die Concorde in den heimischen Sim. Mit mehr Systemtiefe, denn die Concorde war alles andere als ein vollautomatisiertes Flugzeug. Drei Crew-Mitglieder mussten in genau abgestimmten Prozeduren das Flugzeug durch die verschiedenen Flugphasen bringen, den Schwerpunkt des Flugzeuges anpassen und stetig vorausdenken. Denn außer einem INS besaß die Concorde keine aufwendigen Navigationscomputer.

FSLabs waren es, die dieses Erlebnis in den P3D brachten. Doch mit Version 4 war Schluss. Lockheed Martin änderte mit der 64Bit-Architektur die Struktur des Sims und die Concorde war so als Add-on nicht mehr kompatibel. Auch die Texturen und die Auflösung der Gauges entsprachen nicht mehr den Standards, also beschloss FSLabs nach einer E-Mail-Umfrage und viel positivem Feedback seitens der Community, die Concorde neu aufzulegen

Ende 2022 ging es dann in die heiße Phase, neue Vorschaubilder und Infos verrieten, was die Überarbeitung der Concorde so alles im Gepäck haben wird. Jetzt scheint man dem Release näherzukommen. In einem neuen Post hat Andrew Wilson nochmal mit Screenshots und Infos den Nachbrenner angestellt. 

Die gute Nachricht gleich vorab: Ja, auch der MSFS soll die Concorde irgendwann im Hangar haben. „Seit Anfang des Jahres waren wir unglaublich fleißig und haben uns der Fertigstellung unseres mit Spannung erwarteten Concorde-Titels gewidmet“, schreibt Andrew. „Zunächst wird es auf der Prepar3D-Plattform veröffentlicht und später für den MSFS verfügbar gemacht.“

Die Entwicklung des neuen virtuellen Cockpits sei ein mühsamer Prozess gewesen, so Wilson weiter. Das Cockpit der Concordes sei schließlich für seine Komplexität bekannt. Dementsprechend wäre es eine große Herausforderung gewesen, dies nachzubilden, insbesondere innerhalb der Grenzen der Prepar3D-Umgebung.

„Wir freuen uns jedoch, dass wir uns dem Ende dieses Prozesses nähern und nur noch ein paar letzte Handgriffe vornehmen müssen. Wir gehen davon aus, dass der Titel nächste Woche in die Beta-Testphase eintreten wird“, schreibt Wilson.

In weiteren Bildern zeigt der FSLabs-Entwickler dann, was Version 2 so mitbringen soll: 

Gerade was die Lichtsimulation angehe, wolle man die vollen Möglichkeiten von P3D ausschöpfen. In den beiden Bildern sehe man den virtuellen Flight Engineer beim Lichttest. Jeder Schalter, jede Warnlampe und jeder Drehknopf wurde laut Wilson sorgfältig kodiert, um das reale Gegenstück originalgetreu nachzubilden. „Als integraler Bestandteil der Preflight-Checks befolgt der virtuelle Flugingenieur akribisch die genauen Verfahren, um sicherzustellen, dass das Flugzeug für den Engine-Start konfiguriert ist“, schreibt Wilson. „Für mich persönlich ist dieser Prozess einer der Höhepunkte dieses neuen Titels, da er umfassende Tests und die Konfiguration verschiedener Systeme in Vorbereitung auf den Abflug beinhaltet.“

 

Ein anderer neuer Aspekt in Version 2 wäre es, das Analog-Feeling der Concorde auch beim Handling von Karten mitzubringen. Entgegen heute hatten die Piloten keine EFB mit einer Moving Map oder ähnliches.

„Nachdem ich mich mit mehreren Concorde-Piloten unterhalten hatte, stellte ich fest, dass sie Zugang zu fast denselben Informationen hatten, die den heutigen Besatzungen durch eine EFB zur Verfügung stehen“, kommentiert der FSLabs-Entwickler. „Der einzige Unterschied war, dass die Informationen in Papierform vorlagen. Und so war es von Anfang an unser Ziel, diesen Aspekt der Concorde-Erfahrung genau zu simulieren.“

Dis soll nun in Form von papierbasierten Materialien nachgebildet werden. „Unser Ziel ist es, ein authentisches Bild von den Ressourcen und Werkzeugen zu vermitteln, die den Concorde-Piloten in dieser Zeit zur Verfügung standen“, so Wilson. „Indem wir diesen Aspekt des Flugbetriebs originalgetreu simulieren, hoffen wir, das Wesen des Concorde-Fluges zu erfassen und den Nervenkitzel der Navigation mit traditionellen, aber präzisen Mitteln zu erleben.

Die in der Abbildung gezeigte Concorde-Karte sei mit Hilfe von Computer-Rendering-Techniken erstellt worden, so Wilson. Diese Technologie umfasse eine umfassende globale Karte, auf der die geplanten Flugrouten der Concorde, Navigationshilfen, Warnbereiche, VHF- und HF-Volmet-Frequenzen sowie Beschleunigungs- und Verzögerungspunkte dargestellt sind. Darüber hinaus bilde die FSLabs Concorde auch noch die verschiedenen Karten nach, die im Laufe der Jahre verwendet wurden.

Die im Bild gezeigte Karte sei zum Beispiel diejenige, die von der Flugbesatzung der British Airways im Jahr 2003 verwendet wurde. Aber auch die Karten von British Airways-Crews in den späten 70er und frühen 80er Jahren sollen Simulanten nutzen können, genauso wie Karten im Air France-Style.

Dadurch will FSlabs die Möglichkeit eines aktiven Museums geben, mit der Möglichkeit,  in die jeweiligen Zeitabschnitte einzutauchen. Inklusive genauer Darstellung der Navigationswerkzeuge und -materialien, die den Concorde-Piloten im Laufe ihrer Betriebsgeschichte zur Verfügung standen.

Die hier gezeigten Diagramme wäre eine kleine Vorschau auf den umfangreichen Papierkram, der bei jedem Concorde-Flug anfalle, so Wilson. In Kürze sollen noch mehr Vorschau-Infos folgen, insbesondere zur Planungs- und taktischen Dokumentation, die für jeden einzelnen Flug mit der FSLabs Concorde  berechnet und erstellt werde.

Man wäre diesmal noch mal einen Schritt weiter als in Version 1 gegangen: Komplizierte Flugplanung, bei der eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt wird, wäre jetzt möglich. Von Treibstoffberechnungen und Leistungsdaten bis hin zur Wetteranalyse und Routenoptimierung – die Concorde V2 bilde die komplexen Prozesse bei der Vorbereitung eines Überschallfluges mit der Concorde originalgetreu nach.

In Kürze solle es neue Infos zur Concorde geben. Ein Release-Fenster gibt es an dieser Stelle noch nicht. Hier können Concorde-Fans (wie ich, hehe) nur hoffen, dass das Beta-Team supersonic-schnell testet.

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12 Kommentare
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Constantin
Constantin
1 Jahr zuvor

Na mal schauen 😉

Zitat Lefteris:
We also expect to release the Concorde on Prepar3D first and again, we’re working to release it to the MSFS platform. We will be excited to share more previews of this title as it enters beta testing in the next six to eight weeks!

Das war im Mai 2022 – also die 6 bis 8 Wochen sind sich nicht so ganz ausgegangen 😀

Markus
Markus
1 Jahr zuvor

Mich wundern die ganzen Kommentare.
Vor einem Jahr wären noch alle ausgerastet vor Freude, dass jemand dem P3D treu bleibt, trotz geringerer Nutzerzahlen.

Heute wird über die ökonomischen Fähigkeiten der Entwickler geschimpft.
Absolut verrückte Welt

Niels
Niels
1 Jahr zuvor

Ich finde es irgendwie schade,

dass hier viele Leute den P3D Nutzern gar nichts gönnen. Ich persönlich nutze den Simulator (v5) vollzeit und habe weder den MSFS noch einen anderen Simulator. Grund dafür ist einfach, dass Prepar3D komplett ist. Was ich damit meine ist, dass es wetteraddons gibt, Kurz-, Mittel- und Langstreckenflugzeuge und man kann den Simulator so modifizieren wie man will (sprich: will man jetzt photoreal installieren oder nicht?).

Was Realismus betrifft würde ich auch zu P3D tendieren und ob mein Simulator jetzt wie frisch aus dem Kosmetikum aussieht oder doch etwas legacy mäßig ist mir relativ egal, weil mir geht’s eben genau darum, dass die Simulation akkurat ist.

Lange Rede kurzer Sinn: auch wenn hier viele MSFS Nutzer neidisch sind (zumindest denke ich das) könnte man ja jenen, die mittlerweile wenig neue Add-ons bekommen einfach mal was gönnen.

Danke und servus!

RandyESB25
RandyESB25
1 Jahr zuvor
Antwort auf  Niels

Also ich gönne es jedem.

Aber es ist halt irgendwie schade, dass so ein tolles neues Addon nur für „den alten Sim“ kommt. Sowohl schade für mich, als auch schade um den Flieger; da ihn so viele nicht erleben werden.
Die meisten werden wohl nicht extra wieder P3D dafür installieren.
Und damit bleibt wohl auch der Kundenkreis recht klein und das Teil rechnet sich nicht und kommt dann vielleicht auch nie in den MSFS.

Das ist meine Spekulation dazu, aber ich glaube deshalb sind viele enttäuscht.

Niels
Niels
1 Jahr zuvor
Antwort auf  RandyESB25

Da stimm ich dir zu!
Ich hab jetzt auch nicht jene angesprochen, die sich das Flugzeug für MSFS wünschen, sondern nur jene, die P3D Leuten wirklich nichts gönnen.

Niels
Niels
1 Jahr zuvor
Antwort auf  RandyESB25

Eines will ich noch anhängen: Die FSL Concorde ist schon seit Jahren in „Produktion“ und so wie ich FSL kenne machen die keine halben Sachen. Alleine die A320X Reihe ist an Komplexität nicht zu übertreffen. Da vor wenigen Jahren MSFS für viele noch keine sinnvolle Alternative zu P3D war, hat sich FSL natürlich zuerst auf P3D spezialisiert. Das wird auch der Grund sein wieso der Flieger erst für Prepar3D rauskommt.

Martin
Martin
1 Jahr zuvor

Wenn man sich anschaut was andere so über die Verkaufszahlen der P3D Addons geschrieben haben, ist es für mich ein Rätsel, dass sie die Concorde noch für P3D rausbringen. Selbst wenn FsLabs noch letztes Jahr umgestellt hätte auf MSFS, wäre das vermutlich wirtschaftlicher gewesen. Könntet ihr Mal einen FsLabs-Entwickler zum Podcast einladen?

Mika
Mika
1 Jahr zuvor

Große wirtschaftliche Interessen scheinen die ja nicht mehr zu verfolgen oder einfach wenig Ahnung von dieser Materie zu haben. So einen speziellen Flieger für einen wirtschaftlich schwachen Simulator ist ökonomisch gesehen wenig zielführend. Gehe ich mal davon aus, dass viel Enthusiasmus dabei ist. Mich würde es ja mehr freuen, wenn die ihre Busse in den MSFS bringen würden, interessiert die nur nicht 😉

Marten
Marten
1 Jahr zuvor

FSLabs hat so viel PS unter der Haube, mit P3D im Jahr 2023 fühlt es sich aber irgendwie nach Fiat Multipla an. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin großer FSLabs-Fan, denn ständig wurden Grenzen im P3D verschoben und geniale Features entwickelt. Aber im Vergleich zum MSFS bleibt im P3D zu viel Immersion auf der Strecke: Lichtsystem, Materialhandhabung, Lebendigkeit, etc. Hoffentlich schafft es FSLabs doch schneller in den MSFS, als ich es mir mittlerweile ausmale.

ChrisS
ChrisS
1 Jahr zuvor

Das ist doch wirtschaftlicher Unfug, etwas noch für einen eigentlich toten Simulator zu entwickeln. Für den MSFS wäre das eine Sache gewesen. Und wo bleibt deren Airbus für den MSFS? Aber den hat ja Fenix schon abgelöst.

RandyESB25
RandyESB25
1 Jahr zuvor

Finde ich richtig geil. Das mit den Papierkarten ist mal was neues!

Allerdings nutze ich halt keinen P3D mehr…finde es fast schade um das Addon.

Sennah
Sennah
1 Jahr zuvor

Um gottes Willen. Aus der Richtung hatte ich eigentlich eine Nachricht erwartet getreue dem Motto: P3D ist durch und wir geben jetzt Vollgas in Richtung MSFS. Primär erst einmal den Transfer der A32X Flotte und danach einen Airbus Heavy in Fslabs Qualität. Jetzt sowas. Das ist ernüchternd und schade.

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