Im Rahmen des Virtual Air Festivals wurde nicht nur die Heatblur Phantom gezeigt, auch gab es ein Interview mit Eagle Dynamics Chef Nick Grey. In diesem lässt er uns an der Entstehungsgeschichte von DCS teilhaben und erklärt, wie es zu diesem Simulator überhaupt kam. Auch gibt er einen Ausblick auf die nächsten Jahre und welche neuen Maps in den Startlöchern stehen.
Zusammenfassung:
- Die Ursprünge von DCS reichen zurück bis ins Jahr 1991, als drei ehemalige Luftfahrtingenieure, darunter Igor Tishin, einen primitiven Su-27 Simulator entwickelten. Aufgrund des einzigartigen Fluggefühls, im Vergleich zu anderen Simulatoren, entschied sich Nick in das Projekt zu investieren. Die erste Version wurde schließlich 1995 veröffentlicht.
- Igor bekleidete die Position des Eagle Dynamics CEOs bis zu seinem Tod im Jahr 2018. Um Kontinuität zu wahren, übernahm Nick Grey die CEO-Position und war damit viel stärker in das Tagesgeschäft involviert.
- Nick Grey ist weiterhin selbst im DCS aktiv, wobei sein Schwerpunkt vor allem auf dem Kunstflug liegt.
- DCS wird immersiver, mit verbesserten Visuals, das ist das grundsätzliche Ziel. Allerdings sind derzeit nur etwa 190 Mitarbeiter bei Eagle Dynamics beschäftigt, dadurch brauchen Entwicklungen halt ihre Zeit.
- Es gestaltet sich als herausfordernd, qualifizierte Fachkräfte zu finden, speziell für Flugdynamiken. Die Dynamiken müssen aus dem 3D-Modell rückwärts entwickelt werden, unter Verwendung eines Flow-Modells.
- Die Arbeiten an einer sphärischen Erde begannen 2020, mit vier Entwicklern. Die Entstehung und die folgenden Änderungen sollen automatisiert ablaufen, daher ist das Vorhaben relativ komplex. Auch führt eine sphärische Welt zu Veränderungen in der Spielphysik, insbesondere in Bezug auf die Ballistik von Raketen. Obwohl die Entwicklung noch Jahre dauern wird, erweist sich das Vorhaben auch für den professionellen Markt als interessant.
- Das „Beyond 2024 Video“ wird einige Enthüllungen enthalten, darunter die zeitnahe Veröffentlichung einer Afghanistan-Map sowie einer neuen Karte in der Region.
- Das Eagle Dynamics Team beobachtet, dass Kunden vermehrt komplexe Missionen spielen möchten. Das beinhaltet allerdings alle möglichen Aspekte einer militärischen Operation, besonders für die Logistik-Aspekte. Daher sind Add-ons wie der Chinook und die C-130 folgerichtig.
- Die Entwicklung des Eurofighters hat sich aufgrund verschiedener Gründe verlangsamt. Der Eurofighter wird kommen, allerdings nicht in naher Zukunft.
- Für DCS ist kein Abo-Modell geplant, da der Kauf und das Besitzen als gegenseitiges Agreement und Commitment betrachtet wird. Möglicherweise wird es in Zukunft Ratenzahlungen für Module geben, und es wird auch überlegt, die Kundenbindung durch ein Bonusprogramm zu verbessern.
- Die Umsetzung dynamischer Kampagnen Möglichkeiten, welche schon lange auf der Eagle Dynamics Wunschliste stehen, gestaltet sich komplex. So möchte ED AI- und Machine-Learning-Methoden nutzen, um das Spielgeschehen so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Eventuell muss man hier nochmal den internen Erwartungshorizont anpassen, so Nick. Eine Implementierung wird es in absehbarer Zeit nicht geben.
Das mit der dynamischen Kampagne finde ich richtig scheisse.
Es ist ja im Prinzip wirtschaftlich verständlich dass sie lieber individuelle Kampagnen verkaufen die dann kaum einer zu ende spielt. Aber dann brauchen sie eine dynamische Kampagne auch nicht ankündigen. Der Wunsch nach der DC is mittlerweise 20 Jahre alt, als das Projekt noch Lock On Modern Air Combat hiess, und ich glaube nicht mehr dass sie je geplant war.
Mimimi, Fortschritt. Alles Mist!
Das finde ich auch sehr enttäuschend. Ich könnte damit leben, wenn (!!!) ED im Gegenzug sich mal bei der KI reinkniet und zum Beispiel das Verhalten der Bodentruppen verbessert, Landungsschiffe und generell den Truppentransport verbessert, IADS integriert, usw. Dann würden wenigstens einfache Missionen schon einmal deutlich mehr Spaß machen und auch realistischer sein.
Die individuellen Kampagnen finde ich übrigens teilweise richtig gut. Ich denke, da gibt es auch Aspekte an die eine dynamische Kampagne nur schwer drankommen kann, wie die individualisierten Dialoge oder das Story-Telling. Es gibt aber einfach viel zu wenige davon, und sie kommen meistens Jahre nach den Maps oder den Module.
Die Physik und Komplexität der Addon-Flugzeuge ist schon einmalig. DCS ist richtig was wo man sich wochenlang reinknien muss,. um überhaupt die Basics zu verstehen. Aber man wird belohnt!
Dynamische Kampagnen ist zwar schade, aber es gibt viele statische zu kaufen, die sind jetzt auch nicht schlecht.
Wenn man dem Interview genau zuhört, weiß man wieso MSFS inzwischen ein Game ist, und wieso die DCS im Kunden im Schnitt interessierter sind und im durschnittlich wesentlich bessere Ausstattung haben. DCS fliegt man, weil man fliegen will. MSFS, weil man Gaming betreiben will. Die Simulation ist in der zivilen Flugsimulation inzwischen relativ tot. Was genau ist das Problem an dynamischen Kampagnen? Dass wir endlich etwas modernes, interaktives und forderndes bekommen? Danach fragt doch jeder?