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Die vergangene Woche war ja schon irgendwie ein kleiner Meilenstein. Denn der CRJ von Hans Hartmann hat wahrscheinlich nicht nur Aerosoft ordentlichen Umsatz in die Kasse gespült, sondern der Szene auch eines klar gemacht: Airliner mit komplexerem FMS und mehr als Standard-Systemtiefe sind im MSFS absolut machbar. Kein Wunder, dass dieses Release-Ausrufezeichen auch jenseits des Antlantiks für Eindruck gesorgt hat. Denn Robert Randazzo hat jetzt in einem Ich-schreibe-zur-Gesamtsituation-meines-Ladens-Post seinem deutschen Kollegen gleich mal eröffnenden Respekt gezollt – um danach den Status seiner Projekte abzugrasen. 

MSFS und Mondlandug

Stichwort MSFS. “We are right here”, erklärt der PMDG-Chef kryptisch zu Beginn und meint damit eigentlich: Die Entwicklung für den MSFS laufe in vollem Gange und er wolle sich nicht mehr falsch zitiert sehen. Nie hätte er gesagt, dass das MSFS-SDK seine Mannschaft in der Entwicklung einschränke. Viel mehr würde sich die Situation im MSFS ständig weiterentwickeln und was im Juni 2020 noch Stand der Dinge war, sei jetzt nicht mehr wahr.

“Meine Aussage zu zitieren, dass der MSFS nicht für PMDG bereit sei ist, als würde man 1971 die Aussage eines NASA-Administrator von 1959 zitieren, der sagt: ‘Wir haben noch nicht die Technologie, auf dem Mond zu landen'”, vergleicht Randazzo. In anderen, gemeinen Worten: Zeiten ändern sich, und was interessiert Robert sein Geschwätz von gestern. Wobei, und das darf man hier nicht vergessen, der angekündigte Release-Zeitraum der NG3 wurde in diesem Kontext bis jetzt noch nicht verschoben. Wie schon in vorangegangenen Aussagen spricht Randazzo auch im jetzigen Post vom Ende 2021 bzw. Quartal 1 2022, in dem die 737 im MSFS veröffentlicht werden soll. Im letzten Juli stand allerdings auch das Ende des 2. Quartals 2022 als Release-Fenster im Raum

Die vage Aussage zu einem Release-Datum macht wohl leider klar: PMDG hat noch eine Menge Arbeit vor sich. Der MSFS erfordere es laut Randazzo, die Maschine von Grund auf neu zu entwickeln. Was bei den Systemen hier schneller gehe, sei bei den 3D-Modellen und Sounds aufwändiger. Diese müssten neu gestaltet und neu aufgenommen werden, um der Umgebung des MSFS auch qualitativ gut gerecht zu werden. Vor allem bei der Aufnahme der Sounds sieht der PMDG-Chef hier einen großen Sound- und Kostenaufwand. Einfach portieren will der PMDG nicht und erklärt im besten Marketingsprech: “Wir bringen euch uglaubliche, neue, funktionsstarke Umgebungen, die im MSFS wirklich glänzen.” Und das wolle man erreichen, in dem man die Kalender der Entwicklungsmannschaft neu ausrichte, damit paralleles, unabhängiges Arbeit noch besser möglich sei.

Mondfahrt-Vergleich: Robert Randazzos Status zur MSFS-Entwicklung

GFO: Tausende von Flugstunden

Das größte Mysterium und nicht kommentierte Outfit ist derzeit GFO, in anderen Wort Global Flight Operations. Denn bei jedem Update des Operations Center entdeckt man als Userin oder User neue Funktionen und GFO-Bezüge, die seitens PMDG fast umkommentiert bleiben.

Der neueste Streich: War mit dem Release des 777-Updates noch eine große Menge an Flotten-Liveries für die 777 verfügbar, so stehen diese jetzt nur noch in Verbindung mit GFO zur Verfügung. In anderen Worten: Zahlenden Kundinnen und Kunden wird hier weggenommen, was sie eigentlich schon runterladen konnten.

Gerade bei Thema GFO bleibt Robert Randazzo auch in seiner neuesten Aussage vage: Im Moment teste man die Belastung er Server – er wolle sich für ein Statusupdate jetzt mal mit dem Testteam zusammensetzen. Vielleicht können diese mehr berichten, schließlich verrät die offen einsehbare Statistik von GFO, dass die Testanden schon auf tausende Flugstunden kommen. Was normale Userinnen und User mit GFO erwarten können, ist noch nicht final geklärt – in der Szene kursieren hier schon Gerüchte, dass PMDG sein erstes Abo-Modell einführen wolle. 

Laterale Verbesserung

PMDG plant außerdem eine grundlegende Verbesserungen bei allen Flugzeugen im Portfolio. Das LNAV-Verhalten und die Logik dahinter solle laut Randazzo noch besser werden. Dafür habe man nicht nur Daten gesammelt und Input aus der Luftfahrt bekommen, sondern würde im Zuge dessen auch die Navigationsdaten anfassen, die ja bekanntlich von Anbietern wie Navigraph angeboten werden. Damit wäre es wohl möglich, nach moderneren Standards zu operieren – die Beta-Phase startet jetzt.

737 und 747: Updates im Anflug

Während in den letzten Wochen vor allem die Triple Seven im Vordergrund stand und PMDG mit der 200ER bestimmt ein Vielfaches von 77,72 Dollar aufs Konto gebracht hat, will man auch bei den anderen Boeings Produktpflege betreiben. In den nächsten Wochen komme hier ein Update, erklärt der PMDG-Chef.

DC-6 noch im Dunkeln

Der Exot im PMDG-Hangar muss laut Randazzo n0ch warten. Hier würde man zwar im Hintergrund testen, zu einer genaue Aussage zur Überarbeitung des Klassikers will sich der PMDG-Chef allerdings nicht hinreißen lassen. Ob man sich der Entwicklung einer DC-3 widmen solle, würde wohl im Team wohl ebenfalls diskutiert. Ein Muster, das Robert Randazzo ja selbst schon nach Europa geflogen ist. 

Drittes Update für die Triple

Die vor kurzem überholte 777-Simulation hat nochmal ein kleines Update bekommen. Dieses könne wie immer über das Operations Center installiert werden und enthalte folgende Verbesserungen:

PMDG 777 Full Product Line – 1.11.1201 – 19MAR21
================================================== =======
0009587: [General – Unsure] PVD Inop on both takeoff and landing and previous update 1.11.1183 (rsrandazzo)
0009582: [Main Panel – EICAS Messaging Issues] AUTOBRAKE advisory message intermittent on braking disconnect (rsrandazzo)
0009612: [AFDS – Thrust Modes] Protection against low speed climbs (emvaos)
0009605: [External Model – Geometry] 200ER Beacon no splash effect on Ground (jbrown)
0009604: [External Model – Geometry] 200ER TLA insufficient to reach m/switch for T/O thrust range system logic at deeply derated thrust or very high assumed temp. (rsrandazzo)
0009591: [Systems – Wheels & Brakes] Autobrake deceleration rates after 1183 update (rsrandazzo)
0009588: [FMS – Route/Legs Pages] CLB page TRANS ALT is affecting how the altitude will show in a STAR VECTORS segment instead of the Descent Forecast TL page (emvaos)
0009597: [EFB – Performance and Computational] 200ER : MTOW changes not being retained after sim reload and EFB MTOW in OPT TO (emvaos)
0009603: [External Model – Geometry] 777W incorrect nose gear contact position (jbrown)
0009581: [External Model – Geometry] Push Back tug is loading with front wheels turned to the left. (rsrandazzo)
0009594: [External Model – Liveries] American Alrlines N753AN livery Tail number issue (psterling)

Noch im Dunkeln: Das Update für PMDGs DC-6.
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3 Kommentare
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airjuneau
airjuneau
3 Jahre zuvor

Ich hoffe nur, dass nicht vergessen wird, dass beim Kauf der NGXu versprochen wurde, den vollen Kaufpreis für die MSFS Version abzuziehen. Das war eines der primären Kaufargumente für mich damals. Aber da der gestiegene Kostenaufwand durch die Neuerstellung der Modelle, Sounds etc. bereits erwähnt wird, habe ich eher ein ungutes Gefühl.

Reinhard
Reinhard
3 Jahre zuvor

Mit anderen Worten. Es wird wohl mal wieder teurer werden.

Dennis
Dennis
3 Jahre zuvor

Jedes mal, wenn ich PMDG im Zusammenhang mit MSFS lese, muss ich köstlich anfangen zu lachen… Dieser Robert ist echt höchst unterhaltsam. Ich warte gespannt wie ein Flitzebogen auf “global flight operations” … und wieder lache ich …

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