Ihr liebt Flugsimulation.
Wir berichten darüber.

Ihr liebt Flugsimulation.
Wir berichten darüber.

Vor ziemlich genau einem Jahr hat WINWING ihre FCU veröffentlicht, welche der Autopiloten-Steuerung eines Airbus nachempfunden ist. Diese Hardware wurde dabei schnell für viele Simmer zum Pflichtkauf, denn WINWING hat mit ihrer Hardware eine Marktlücke gefunden, welche vorher nur mit sehr hochpreisiger Hardware zu füllen war. Der chinesische Hersteller aus Chengdu setzt dabei konsequent auf gute Qualität zu bezahlbaren Preisen. Durch den engen Draht zur Community, werden auch deren Wünsche in der Entwicklung berücksichtigt. Mit dem Release des neuesten Produktes kommen nun auch Freunde von Boeing-Flugzeugen auf ihre Kosten.

Denn ab sofort ist das WINWING Panel of Autopilot (PAP 3) erhältlich, welches dem Collins MCP nachempfunden ist, das in den meisten Boeing 737 NG und MAX den Autopiloten steuert. Wir konnten für euch diese Hardware ausführlich auf Herz und Nieren testen.

Der erste Eindruck

Wie üblich bei WINWING, ist auch bei dem MCP der erste Eindruck eher unscheinbar. Denn die Firma verzichtet auf ein aufwendiges Packungsdesign und verschickt ihre Hardware in unscheinbaren, braunen Kartons. Innerhalb dieser Umverpackung befindet sich noch ein weiterer Karton, welcher dann die eigentliche Hardware enthält. Diese ist dabei gut verpackt und ausreichend gepolstert, sodass ihr keine Bedenken haben müsst, dass die Hardware im Transit beschädigt wird. Neben dem MCP befinden sich als Zubehör noch die passenden Ständer und mehrere Beutel mit Schrauben und Werkzeug im Karton, mit dem ihr ohne weitere Hilfsmittel das MCP betriebsbereit machen könnt.

Was sich leider nicht im Karton befindet, ist eine gedruckte Anleitung, welche den Zusammenbau erläutert. Diese findet man nur in digitaler Form auf der Homepage von WINWING. Dies natürlich kein Beinbruch, aber es wäre beim Zusammenbau hilfreich, nicht erst in einem digitalen Dokument suchen zu müssen, welche der fünf verschiedenen Schrauben denn nun eigentlich wofür gedacht ist.

Nachdem diese Hürde gemeistert wurde, hält man ein Stück Hardware in der Hand, welches von der Verarbeitung einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Hier knirscht und knackt nichts, wenn man das MCP in die Hand nimmt und auch die verschiedenen Drehschalter laufen sauber in beide Richtungen. Und auch wenn das WINWING MCP nicht einhundert Prozent genau das Design des Collins-MCP nachbildet, die verbauten Knöpfe und ihre Beschriftung wirken sehr nahe dem, was wir aus den verschiedenen Simulationen der Boeing 737 kennen. Die Knöpfe haben dabei auch einen sehr angenehmen Druckpunkt und laufen ebenfalls reibungslos in ihrer Fassung.

Eine Besonderheit auf dem MCP stellt dabei der Schalter für das Armen des Auto-Throttle dar. Dieser wird in der Boeing 737 durch einen Magneten in der oberen Schalterstellung gehalten, solange der Auto-Throttle gearmed ist. Diese Funktion bietet WINWING auch an, jedoch nur mit einem zusätzlichen Modul, welches wahlweise von vornherein verbaut ist oder auch problemlos später nachgerüstet werden kann. Wenn ihr dieses Modul nicht verbaut habt, fällt der AT-Schalter nach der Betätigung sofort zurück in die untere Stellung.

Falls ihr aktuell bereits die WINWING FCU besitzt und darüber nachdenkt, für Boeing-Flugzeuge auf das MCP umzusteigen, müsst ihr euch darauf einstellen, dass ihr deutlich mehr Platz auf dem Schreibtisch benötigt. Denn wie auch das reale Vorbild ist das MCP circa 50 % breiter als die FCU, nimmt dafür aber nicht ganz so viel Platz in der Höhe ein. Für alle, die sich fragen, wie viel größer das Gerät ist, auf den Abbildungen unten bekommt ihr die Antwort.

Die Software hinter der Hardware

Wie alle anderen WINWING- Produkte braucht es für den Betrieb des MCP die SimApp Pro Software, welche das Interface zwischen der Hardware und eurem Sim darstellt. Diese Software ist darüber hinaus auch der Dreh- und Angelpunkt für die Konfiguration der Hardware, denn über die SimApp Pro werden auch die Software-Updates für das MCP ausgerollt und die passenden Profile, welche die Interaktion mit den verschiedenen Add-ons steuern.

Enthalten ist auch eine Funktion, um den Status der Hardware zu prüfen. Dort könnt ihr sehen, was passiert, wenn ihr an den verschiedenen Schaltern dreht und drückt. Und ist besteht auch die Möglichkeit alle Displays und Schalterbeleuchtungen zu testen, sodass wir hier zum ersten Mal einen optischen Eindruck von der Hardware gewinnen können, wie sie später im Simulator erscheint.

Hier setzt sich dann insbesondere bei den zahlreichen Schaltern, welche ihren Status mit einer grünen Leiste zeigen, der gute Eindruck fort, welchen die Hardware schon beim Auspacken gemacht hat. Diese entsprechen von der Optik her dem, wie man es von dem MCP einer Boeing 737 erwarten würde. Und auch die Anzeigen für den Status des Auto-Throttle und des aktiven Flight Director machen einen guten Eindruck.

Außerdem besteht die Möglichkeit, dass man die Hardware-Beschleunigung während des Drehvorgangs nach eigenem Gusto einstellt, wobei die Grundeinstellung schon einen sehr guten Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit ergibt.

Ein kleiner Wermutstropfen der sich hier zeigt sind jedoch die LCD-Elemente, welche WINWING in ihrem MCP verbaut haben. Diese wirken von der Schriftart deutlich filigraner, als man es erwarten würde. Im Hinblick auf den Preis und dem gebotenen Gegenwert ist dies jedoch nur ein kleines Manko. Der Lesbarkeit tut es absolut keinen Abbruch.

Drehen, Drücken, Schalten

Da wir nur eine Vorab-Version der SimApp Pro für unseren Test zur Verfügung hatten, können wir nur die Interaktion mit der PMDG 737 beurteilen. Die finale Liste aller unterstützen Add-ons findet sich auf der Website von WINWING und umfasst für den MSFS unter anderem auch die Boeing 777 von PMDG und die iFly MAX. Für den MSFS 2024 wird bisher nur die Default Asobo 737 MAX unterstüzt, andere Flugzeuge sollen dann bei der Veröffentlichung der entsprechenden Add-ons folgen. In der X-Plane wird derzeit nur die ZiBo und Standard 737 unterstützt, zu einem Support der LevelUp 737-Reihe ist noch nichts bekannt.

Vorab sei gesagt: Die Kommunikation zwischen der SimApp Pro und dem MSFS funktioniert anstandslos. Die Abtastrate der Software ist ebenfalls mehr als ausreichend. Jede Änderung im MCP, sei es durch das Drehen an der Hardware oder direkt im Cockpit, wird nahezu verzögerungsfrei umgesetzt. Da es schwer ist, hier noch viele Worte mehr zu einer Hardware zu schreiben, welche generell einen sehr guten Eindruck hinterlässt, hier noch ein kurzes Video, welches die Interaktion mit der PMDG 737 NG zeigt.

UPDATE: Video noch einmal aktualisiert, für bessere Sichtbarkeit.

Fazit

Gibt es Punkte, über die man meckern kann? Klar, zum Beispiel die Tatsache, dass keine Anleitung in Papierform beigelegt ist. Die Lieferdauer? Auch das ist ein Punkt, den man diskutieren kann.

Worüber man aber nicht diskutieren kann, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Für einen Preis von ca. 150 €, beziehungsweise 200 € mit dem Magnetschalter für den Auto-Throttle, spricht WINWING viele Nutzer an, die schon länger mit einem Einstieg in die Welt der realistischen Hardware-Nachbauten geliebäugelt haben, diesen Schritt aber aufgrund der hohen Preise bisher nicht gegangen sind.

Wir bedanken uns bei WINWING, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, das MCP vorab testen zu dürfen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest


8 Kommentare
Bewertung
Neuster Ältester
Inline Feedbacks
View all comments
Ulli
Ulli
1 Tag zuvor

Keine Anleitung in Papierformat… Geht’s noch ?
Wir wollen eine Digitale Welt.
Wer es unbedingt in Papier haben möchte, kann es sich bei WinWing unter dem Produkt als PDF herunter laden und die 36 Seiten selber ausdrucken.

Mika
Mika
3 Tage zuvor

Danke für das Review! Das Preis-Leistungsverhältnis bei Winwing ist wirklich grandios. Was ich allerdings sehr bedauerlich finde, ist die Verfügbarkeit zumindest einiger Produkte. Ich habe bespw. die B777 CDU vor jetzt schon fast 3 Monaten im Global Shop gepreordert und bis heute ist nichts passiert! Vom EU Shop möchte ich gar nicht anfangen, da sind bis heute die CDU/MCDU nicht lieferbar. Die Qualität der Hardware, die ich bisher besitze,ist aber gemessen am Preis wirklich sehr gut.

Michael EDDK
Michael EDDK
3 Tage zuvor

Moin,
das MCP ist aber nach dem Vorbild der Firma Collins Aerospace. 😉

omsyndrom
omsyndrom
20 Stunden zuvor

Schon bestellt

chris
chris
19 Stunden zuvor
Antwort auf  omsyndrom

Bestellt oder Pre-Order plaziert?
Bin mal gespannt wie lange es dauern wird. Warte auch noch darauf dass das FMC bestätigt wird.

Omsyndrom
Omsyndrom
5 Stunden zuvor
Antwort auf  chris

Pferderennen war es. Bin auch gespannt

Omsyndrom
Omsyndrom
5 Stunden zuvor
Antwort auf  chris

Preorder

Könnte dich auch interessieren:

Ok ok, der Titel ist zugegebenermaßen etwas seltsam und macht auch keinen Sinn. Aber in meiner vielleicht manchmal etwas verwirrten Hirnregion klingt er irgendwie stimmig. Jedenfalls starten wir heute etwas früher in den AusFlug, denn mit etwas Glück schaffen wir zwei kurze Legs in eine der schönsten und entlegensten Regionen der Welt. Mit einer brandneuen 737MAX8 von Fiji Airways geht es zum Inselhopping rund um die Fidschi-Inseln. Kommt mit!
Awards sind ausgehändigt, Strafzettel wurden verschickt, Hotels verwechselt: Das FSWeekend in Lelystad hat für viel Spaß und interessante Insights gesorgt. In dieser Folge bekommt ihr alles, was wichtig ist, von drei Leuten präsentiert, die mittendrin, statt nur dabei waren. Und natürlich werden dabei noch die aktuellen Geschehnisse zu Butterbrotfliegern eingeordnet! Willkommen bei der Heizdeckenfahrt - und sorry für alles hinten raus!
Mit einem ausführlichen Beitrag im Microsoft Flight Simulator Forum hat das Entwicklerteam Got Friends einen umfassenden Statusbericht zu seinen aktuellen Projekten, Entwicklungsprioritäten und zukünftigen Plänen veröffentlicht. Der Beitrag dient als offener Werkstattbericht und wurde jetzt im Microsoft Flight Simulator Forum veröffentlicht.