Ihr liebt Flugsimulation.
Wir berichten darüber.

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Gut, dass wir einen Wochentag gewählt haben. Man mag sich nicht ausmalen, was am Wochenende auf der Aero los ist, den schon am Donnerstagmorgen ist die AERO22 gut besucht. Wir – also Tommi, Julius und Rafi; arbeiten uns an diesem Donnerstag nach und nach durch die Aero. Orientierung ist angesagt. Denn vor lauter Propellern, Rollups und Fähnchen verliert man schnell den Überblick. Elf Hallen mit über 600 Ausstellern warten auf ihr Fachpublikum und wollen von uns inspiziert werden.

Los geht es für uns in Halle B2 bei Frank Sterrmann. Der als Pilot_Frank bekannte YouTuber ist mit seiner FK9 und VL3 in der UL-Halle zu finden. Schnell noch an der Menschentraube vorbei, die die Turbinenversion der VL3 am Stand von JMB Aircraft bestaunt und schon stehen wir bei unserem Podcast-Gast.

Mit GoPro und Selfie-Stick steht Frank vor seinen beiden UL-Flugzeugen und empfängt Gäste. Denn auch hier verkauft der Sportpilot das gleiche wie in seinen Videos: Begeisterung fürs Fliegen und gute Laune.

Immer wieder kommen Fans vorbei und wollen ihr persönliches Selfie. „Ganz viele bedanken sich für den Content und sagen, sie wären durch die Videos motiviert worden, ihren Schein zu machen“, erklärt uns Frank. Und später schaut sogar noch der prominenteste Besucher vorbei: Smudo, der auch schon bei Frank auf dem Co-Piloten-Sitz Platz genommen hat.

Wer sich für das Thema Ultraleicht interessiert, wird auf der Aero mehrfach fündig. Die ersten Hallen werden klar von der Mike-Klasse dominiert. Tiefgedeckt, Hochgedeckt, mit Glascockpit oder Uhrenladen, für jeden Geldbeutel scheinen die Hersteller was auf Lager zu haben. Dazwischen finden sich die visuell markanten Gyrokopter und hin und wieder ein Oldtimer. Die Bundesbehörden haben je nach Abteilung den passenden Helikopter in die Halle geschoben – und bei Heli Austria wird die Bell412 präsentiert, ein Arbeitstier, das in den Alpen Träger und Schwerlasten transportiert.

Und natürlich sind auch die richtigen Luxusschlitten auf der Aero finden. Wer die Cirrus SR20 aus dem Flusi kennt, darf sie auf der Aero nicht verpassen. Beeindruckend ist die Kodiak, die nicht nur durch ihre Größe überrascht, sondern auch beweist, wie gut SimWork Studios die Maschine in den Sim gebracht haben. Jede Niete der D-FFOX sitzt dort, wie man es aus dem Sim kennt.

Vor den Hallen gibt es größeres Gerät. Eine King Air 360 streckt ihre PT6 in die Sonne und ein Eurofighter und Tornado sind ebenfalls da – samt Piloten, die dem Publikum Fragen beantworten. Und wow, ist das CJ4-Cockpit klein. Und die Grand Caravan groß. Und die Diskussion, ob die Positionierung der Triebwerke am HondaJet jetzt schön ist oder nicht, haben wir auch auf der Heimfahrt nicht geklärt gekommen.

Doch am wichtigsten ist für uns die Flight Simulator Area, die nicht nur per Schild und Wegleitsystem gut markiert ist, sondern auch eine große Fläche in Halle A6 einnimmt. Platzhirsch Aerosoft hat sich hier mit seinen Partnerfirmen positioniert, um die Neuheiten aus unserem Hobby zu präsentieren.

Bei Honeycomb gibt’s das Alpha Yoke und den Bravo Throttle im Microsoft Flight Simulator und X-Plane zu testen, aber auch die neuen Charlie Pedale. Viel Hirn und Zeit hätten Honeycomb-Chef Nick Reppening und sein Team in das Design der Pedale gesteckt, verrät er uns. Denn ein sanftes und realistisches Verhalten der Pedale sei ihm wichtig gewesen.

An mehreren Stationen können die Pedale getestet werden. Einmal in Verbindung mit der G1000-Suite von RealSimGear bei Aerosoft, aber auch im X-Plane 11 am Honeycomb-Stand selbst. Und dort ist auch ein exklusiver Prototyp zu betrachten: Der Delta Stick von Honeycomb. Hier will das Unternehmen Airbus- und Fighter-Piloten abholen. Denn der Stick bietet durch austauschbare Klappen, Switches und Detents spannende Individualisierungsmöglichkeiten. Und dann zeigt uns Nick noch auf seinem Smartphone das Bild eines geheimen Projektes, das er in Oshkosh der Öffentlichkeit präsentieren will.

Dass Aerosoft seit 30 Jahren die Flusi-Branche versorgt, zeigt der Stand des Dürener Unternehmens. Dort, wo es früher noch Boxen zum Kauf gab, liegen jetzt Flyer diverser Szenerie und Produkte aus dem Aerosoftshop. Motto: Hier kaufen, später runterladen. Wer X-Plane 11 mitnehmen will, bekommt ein Steelcase.

Mittendrin: Aerosoft-Gründer Winfried Diekmann, der laut eigener Aussage viele Flugschulen bei sich am Stand begrüßen darf. Denn ein RealsimGear G1000 wäre schließlich weitaus günstiger als das echte von Garmin.

Gegenüber von Aerosoft sind auch IVAO und VATSIM mit ihren deutschen Vertretern zu finden. Während die IVAO-Jungs live auf der Messe den Tower von Friedrichshafen besetzen, ist bei VATSIM auf einem großen Bildschirm der Frankfurter VATSIM-Traffic im Stream zu sehen. 

Bei ClearProp Studios gibt’s die Breezer Sport zum Ausprobieren. Obwohl ClearProp Studios derzeit eher für bayerische VFR-Plätze in der Simwelt bekannt sind, wollen die Entwickler dies bald ändern. In den nächsten Wochen soll es eine Umsetzung der Breezer für den Sim geben. Mit offizieller Lizenzierung durch Breezer, deren Chef die Maschine selbst auf Authentizität und Flugverhalten überprüft. Das echte Flugzeug gibt’s in Halle B1 zu bestaunen.

Voll auf Virtual Reality ist der Stand von ELITE getrimmt. Auf kleinen Motion-Plattformen kann hier die F/A18C im DCS ausprobiert werden. Und spanische Hardware-Hersteller sind auch da. VirtualFly präsentieren das Steuerhorn Yoko, Throttle-Quadranten und Pedale – alle aus Metall gefertigt.

Größtes Highlight ist für viele Sim-Fans bestimmt X-Plane 12. Der Flugsimulator ist auf der AERO22 an drei Stellen vertreten. Zu einem am Aerosoft-Stand mit Homecockpit und einem kleinen Präsentationsaufbau. Und dann noch in Halle B1 in Form eines Full-Motion-Sims für die Comco-Ikarus C42.

Wer sich die neueste X-Plane-Version am Aerosoft-Stand genauer ansehen will, findet dort auch Philipp Ringler. Der X-Plane-Entwickler ist für die AERO22 aus den USA zurück in die Heimat gereist und präsentiert die neuen Features seines Simulators: Kompletter Umstieg auf Vulkan-Engine, neues Wetter- und Wolkenmodell, Pfützen auf der Runway und schmelzender Schnee sind dabei einige der Neuheiten der nächsten X-Plane-Generation.

Und natürlich testen wir den neuen X-Plane 12 im Alpha-Status. Erstes Urteil: X-Plane bleibt beim Flugmodell das, was man von ihm kennt. Realistisches, ruhiges Fliegen genau an den Werten der echten Maschine.

Das neue Licht- und Wettermodell sieht beeindruckend aus. Den Grauschleier hat der Simulator jetzt verloren. Ganz grob beschrieben: X-Plane sieht aus wie der späte Prepar3D. Aber in schön. Und Szenerien können fast alle aus XP11 mitgenommen werden, erklärt Philipp. Und Flugzeuge auch. Nur beim Wetter sind die X-Plane-12-Add-ons wohl nicht mehr kompatibel, da der neue X-Plane ein völlig neues Wettermodell mitbringe. Und das wichtigste: Release ist auf Juli 2022 geplant. Mehr Infos zum neuen X-Plane 12 in Kürze uns im Interview mit Philipp.

Europa-Premiere: X-Plane 12 auf der AERO22.

Die Hallen der AERO22 sind noch an diesem Wochenende geöffnet. Und die Reise an den Bodensee lohnt sich. Denn das rege Interesse vieler Messebesucher:innen, die auch an den Ständen von Aerosoft, Honeycomb und Co. bleiben zeigt – Flugsimulation ist im Upwind. Bei der AERO22 trifft in Halle 6 alles aufeinander: Kreative Köpfe, interessante neue Hardware und die Zukunft der Flugsimulation. Und in den restlichen Hallen ist das zu finden, was wir mit unserem Hobby nachmachen: Faszination Luftfahrt, Flugzeuge und Co.

Wir werden in Kürze auf cruiselevel.de eine Reihe von Interviews als Video veröffentlichen – und natürlich gibt es auch eine Sonderausgabe von „Die Simulanten“, eurem Podcast für Flugsimulation.

Düst ihr auch noch auf die AERO22? Wart ihr schon dort? Lasst uns gerne eure Eindrücke da!

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4 Kommentare
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Mika
Mika
1 Jahr zuvor

Danke für die Eindrücke!
XP12 Release im Juli ist der offizielle gemeint, oder die open Beta?

J.Heckers
J.Heckers
1 Jahr zuvor

Da ich selber sicher nicht die Messe persönlich besuchen werde István gut eure Eindrücke hier lesen zu können.

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