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Nicht nur Heatblur arbeitet an alten Eisen für den Digital Combat Simulator. Auch FlyingIron ist derzeit mit der Entwicklung eines Klassikers beschäftigt – der A-7E. Jetzt haben die Entwickler ein umfassendes Entwicklungsupdate veröffentlicht. Die gute Nachricht: FlyingIron will jedes kleine Detail umsetzen. Die schlechte: Es dauert noch.

Mit neuem Entwickler zum neuen 3D-Modell

In diesem Jahr hätte FlyingIron eine bemerkenswerte Entscheidung bezüglich ihres A-7E-Projekts für den Digital Combat Simulator (DCS) getroffen, heißt es im Blog. Um die Qualität ihres A-7E-Moduls weiter zu steigern, hat FlyingIron nur weiteren erfahrenen Designer rekrutiert, der in der Flugzeugmodellierung und Fotogrammetrie bereits mit den besten Teams in der Flugsimulation gearbeitet hat. Dadurch hätte sich auch die einzigartige Möglichkeit geboten, ein gesamtes Flugzeug als Grundlage für das Modell zu scannen, was eine Abkehr von bisherigen Methoden darstelle, heißt es im Dev-Upodate.

Es wäre eine herausfordernde Entscheidung gewesen, das 3D-Modell erneut zu überarbeiten, jedoch versichert FlyingIron den DCS-Fans, dass sich dies nicht auf ihre Veröffentlichungsprognosen auswirken wird. Sie würdem dem parallelen Programmierungsprozess verpflichtet sein, heißt es. „Letztendlich sind wir jedoch der Meinung, dass dies die beste Entscheidung für das Team, das Modul und den Verbraucher ist“, begründet FlyingIron diese Entscheidung.

Die Verwendung von Fotogrammetrie hätte zu beachtlichem Fortschritt im externen Modell des A-7E geführt, indem Ungenauigkeiten, die in Modellen, die ausschließlich auf Bauplänen und Fotos basieren, unvermeidbar sind, eliminiert wurden. Diese Technologie biete eine naturgetreue 3D-Referenz und Texturen, was die Gesamtqualität des Flugzeugs erhöhe.

Dazu positiv beigetragen hätte auch ein Trip nach Portugal. Im Laufe des Jahres packte der neue Designer Oleg seine Ausrüstung und machte sich auf den Weg zum Museu do Ar (Luftfahrtmuseum) in Portugal, erklärt FlyingIron im Post. Das Museum beherberge zwei A-7P-Flugzeuge – eines in Ovar und eines in Alverca (sowie eine zusätzliche Cockpit-Anzeige in Sintra). Dadurch hätte die Add-on-Schmiede das Glück gehabt, vollen Zugang zu beiden Flugzeugen zu erhalten, nicht nur zu den Exterieurs und Cockpits, sondern auch zu internen Bereichen wie Radarsystemen, Avionik-Abschnitten, Fahrwerksschächten und Lufteinlässen.

Mit perfektem Wetter an den Scantagen war FlyingIron in der Lage, nahezu perfekte Scans beider Rümpfe zu erstellen – was uns nicht nur eine, sondern gleich zwei vollständige Referenzmodelle bescherte. Dies hätte mehrere Tage mühsamer Fotografie, das Kriechen in winzige Abteile, das Einrichten von Beleuchtungseinrichtungen und die Aufnahme von Zehntausenden von Fotos aus allen erdenklichen Winkeln erfordert. Das Endresultat zeige jetzt, dass der Aufwand sich mehr als gelohnt hätte, so FlyingIron.

Gleichzeitig hätte FlyingIron noch die Möglichkeit genutzt, Videoaufnahmen im Cockpit anzufertigen, um detaillierte Referenzen für Schalter, Zifferblätter und Hebelbewegungen zur genauen Animation zu liefern. Der letzte Schritt hätte darin bestanden, mithilfe eines professionellen Mikrofonrigs alle verfügbaren einzigartigen Cockpitgeräusche aufzunehmen. Obwohl es einfach gewesen wäre, generische Schalter- und Hebelgeräusche zu verwenden.

Daten aus dem Windkanal

Zu den Flugeigenschaften hat FlyingIron auch News: In den letzten Monaten lag der Fokus auf der Weiterentwicklung und Verfeinerung des Flugmodells, um es für Tests und die vierte Phase der Entwicklung vorzubereiten. Dies beinhaltete eine Überarbeitung der Flugmodell-Gleichungen, um die erfassten CFD-Daten besser zu integrieren. Zusätzlich konnten neue Windkanal-Datenquellen genutzt werden. Die Modellierung der Stabilität und Steuerungsableitungen wurde erheblich erweitert, um eine genauere Simulation der Flugzeugdynamik zu ermöglichen. Die TF-41-Triebwerksimulation wurde ebenfalls erweitert. Schließlich wurde das Automatic Flight Control System (AFCS) abgeschlossen und wartet nun auf Tests.

Brückentechnologie

Der A-7E Corsair im Digital Combat Simulator-Projekt habe eine faszinierende Dualität als Flugzeug, erklärt FlyingIron. Einerseits wäre es ein technologischer Vorreiter seiner Zeit und verfüge über das erste vollwertige Heads-Up-Display, das uns heute in modernen Flugzeugen vertraut ist. Andererseits wäre er sehr analog im Vergleich zu den heutigen hochsensorbestückten und digital gesteuerten Kampfflugzeugen. Der Corsair repräsentiere daher eine Art Übergang zwischen zwei Ären der militärischen Luftfahrt.

Im Laufe des Jahres hätte sich FlyingIron daher intensiver mit der Simulation der mechanischen Systeme des Flugzeugs beschäftigt, wie beispielsweise Fahrwerk und Bodenbetrieb, Trägeroperationen und -systeme, Hydraulik- und Kraftstoffsysteme. Obwohl diese Elemente nicht so spektakulär seien wie Waffensysteme und Avionik, machen sie einen erheblichen Teil des Flugzeugs, seiner Verfahren und des Gesamterlebnisses aus.

Ein einfaches Beispiel seien hier zum Beispiel die Speed Brakes, die hydraulisch betrieben werden, aber dennoch den starken Kräften des Hochgeschwindigkeitsfluges ausgesetzt sind. Sie werden von ausreichendem Luftstrom gestört und teilweise zurückgezogen. Sie neigen dazu, sich zu senken und teilweise zu öffnen, wenn der hydraulische Druck des PC2-Systems ausfällt. Sie könnten nicht ausgefahren werden, wenn das Fahrwerk ausgefahren sein, es sei denn, es wird eine manuelle Handpumpe am Boden verwendet. FlyingIron habe hier das Beste getan, um all diese Eigenheiten und Details zu erfassen und den einzigartigen Charakter des Corsair II-Flugzeugrahmens wirklich herauszuarbeiten.

Da die Add-on-Schmiede eine Corsair aus späterer Zeit modelliert, verfüge die Maschien über automatische Manövrierklappen (AMF), ein fortschrittliches Klappensteuersystem, das dazu diene, die Kurvenleistung und Wendigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten zu steigern. Das System betätige sich, indem es die hinteren und vorderen Klappen teilweise ausfährt, wenn der Anstellwinkel mehr als 14,75 Einheiten bei einer Geschwindigkeit unter 0,7 Mach erreicht, und sie werden wieder eingezogen, wenn der Anstellwinkel unter 10,5 Einheiten oder über 0,7 Mach liegt. Das AMF-System wurde dieses Jahr bereits vollständig abgeschlossen und integriert, erklärt FlyingIron

Auch auf dem Flugzeugträger zu Hause

Als Navy-Flugzeug ist die Corsair auch für den Carrier-Betrieb interessant: Die Corsair sei hier nun bereits bereit für Starts und Landungen auf dem Flugzeugträger. Dies sei eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe, die Geschick und Mut erfordere, so FlyingIron, und man zolle den realen Corsair-Piloten großen Respekt. Die Arbeit an verschiedenen Systemen, wie dem Nose Gear Steering-System und dem Bremssystem, seien abgeschlossen. Diese Systeme seien komplex und erfordern genaues Befolgen der Procedures. Trotz der älteren Technologie und gewissen Einschränkungen, habe man diese Funktionen erfolgreich simuliert. Die meisten Kernsysteme seien jetzt in verschiedenen Stadien der Fertigstellung, und die Arbeit am Fahrwerksmodell und den Kraftstoffsystemen werde fortgesetzt.

Der virtuelle Arbeitsplatz

Natürlich ist das wichtigste für uns DCS-Piloten das Cockpit. Und hier versichern FlyingIron im langen Dev-Post, dass jedes Display, jeder Computer und jede Berechnung in der Avionik auf Daten basiere, die von speziellen Sensoren im Flugzeug erfasst werden.

Diese Sensoren übertragen Daten an den AN/ASN-91(V) Tactical Computer, das zentrale Gehirn und den Prozessor der Avionik. Hier werden Berechnungen durchgeführt und Daten an verschiedene Displays und Systeme weitergeleitet. Unterbrechungen in dieser Informationskette können schwerwiegende Auswirkungen auf die Qualität und Verfügbarkeit der Daten für uns Piloten haben.

Die Arbeit an der detaillierten Modellierung der Flugzeugsensoren, insbesondere des einzigartigen Angle of Attack-Systems der Corsair, wurde in den letzten Monaten fortgesetzt. Die Entwicklung des Tactical Computers, einem der anspruchsvollsten Teile des Flugzeugs, hätte jetzt begonnen. Dieser Computer sei für sämtliche Eingaben und Datenauswertungen verantwortlich, da die Corsair keine modernen MFDs (Multifunction Displays) besitzt. Die Funktionalität des Tactical Computers sei enorm, und es wurde begonnen, die komplexe Bedienung und den umfangreichen Informationszugriff zu modellieren, erklären die Entwickler. 

Geduld gefragt

Es ist ein langer Development-Post, der nicht nur FlyingIrons Liebe zum Detail zeigt, sondern natürlich auch die Frage aufwirft: Wann können wir das Flugzeug im Digital Combat Simulator ausführen. Hier ist FlyingIron sehr deutlich: Man habe noch keine genaue Abschätzung darüber, wann die Entwicklung des A-7E-Projekts für den Digital Combat Simulator abgeschlossen sein wird. Offiziell wird erwartet, dass sie Anfang des nächsten Jahres in die vierte Phase der Entwicklung eintreten und im Laufe des Jahres mit Tests beginnen werden. Trotz begrenzter Ressourcen und einer kleinen Entwicklungsgruppe, seien sie mit Leidenschaft und dem Ziel, die höchsten Standards zu erreichen, bei der Sache. 

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2 Kommentare
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Marcus
Marcus
1 Jahr zuvor

Auch wenn es bestimmt noch ganz schön dauert, denn Modell ist ja eins, Systeme und Flugmodell was ganz anderes (hat jemand Bo105 gesagt?) ich freue mich auf jeden Klassiker in DCS.

Werner
Werner
1 Jahr zuvor

Interessanter Beitrag, dafür danke!

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