
Mit einem achtminütigen Video hat Entwickler Nick Cyganski von Black Square erstmals detaillierte Einblicke in die kommende Umsetzung der Beechcraft Starship für den Microsoft Flight Simulator gegeben. Die Umsetzung gilt als eines der ambitioniertesten Projekte des Entwicklers – nicht zuletzt, weil die reale Starship aufgrund ihrer fortschrittlichen, aber marktwidrigen Konstruktion nie über ein Nischendasein hinauskam.
Im Mittelpunkt des Videos steht die besondere Aerodynamik der Starship, die als sogenanntes Tandemflügel- oder Canard-Flugzeug konzipiert ist. Diese Bauweise wurde zwar bereits mit dem Wright Flyer 1903 erprobt, fand jedoch erst in den 1980er-Jahren wieder Eingang in die zivile Luftfahrt. Die Starship nutzt dabei eine Kombination aus vorwärts geneigtem Canard-Flügel, fehlendem konventionellen Leitwerk und Pusher-Konfiguration der Triebwerke. Letztere ermöglichen laut Cyganski einen besonders leisen Kabinenbetrieb – so leise, dass im Flug selbst das Tickgeräusch des HOBBS-Zählers hörbar sei.
Auch aus sicherheitstechnischer Sicht verspricht die Bauweise Vorteile: Das vordere Tragwerk stallt immer zuerst, was ein unkontrolliertes Abkippen verhindert. Unterstützt wird das durch eine komplexe Stall-Warnlogik inklusive Stick Shaker, Column Pusher und redundanten Warntönen. Selbst im Stall sei weiterhin Rollkontrolle möglich, was die Gefahr eines Spins drastisch senke.
Ein weiteres Highlight ist die variabel einstellbare Vorflügelgeometrie: Wird die einfache Klappe am Hauptflügel ausgefahren, verändert sich automatisch der Anstellwinkel des Canard-Flügels – ein System, das laut Cyganski sowohl den Auftrieb optimiert als auch die Überziehgeschwindigkeit senkt.
Neben aerodynamischen Besonderheiten geht das Video auch auf betriebliche Aspekte ein: So werden unter anderem die Sicherungsstifte des Fahrwerks, Bremstemperaturanzeigen auf dem EFB, realistische elektrische Lastsimulationen sowie optisch verbesserte Licht- und Wettersysteme vorgestellt – inklusive St. Elmo’s Fire an den statischen Ableitern.
Cyganski verweist außerdem auf funktionierende Scheibenwischer mit verbesserten Effekten gegenüber bisherigen Black-Square-Flugzeugen. Ein dezenter Hinweis auf die Detailverliebtheit, mit der das Team arbeitet – nicht zuletzt, um die Eigenheiten und das Erbe der Starship auch virtuell lebendig zu halten.
Ein Veröffentlichungsdatum wurde im Video nicht genannt, allerdings soll die Starship laut vorherigen Aussagen rund um die FlightSimExpo im Juni erscheinen – sowohl für MSFS 2020 als auch 2024. Bis dahin, so Cyganski, dürften weitere Videos folgen, um weitere Details zur Simulation zu präsentieren.
Es ist wirklich unfassbar, was dieser Typ als One-Man-Show auf die Beine stellt, und das auch noch in vergleichsweise kurzer Zeit. Übrigens ist seit einigen Tagen das 190 Seiten starke Handbuch auf der JustFlight Website zum Download verfügbar.
Black Square sind echt die neuen A2A. Unfassbar gut. Wenn es doch nur einen Entwickler gäbe der für die C172 oder andere GA Flieger diese Liebe zum Detail zeigen würde…
Das macht Black Square doch auch? Die Bonanza und Baron kommen demnächst in einer „Professional“-Version, sie sind dann komplett eigenständig, basieren nicht mehr auf den MSFS-Standard-Fliegern und sollen auf das Niveau der neuesten Releases von Black Square gebracht werden:
https://www.justflight.com/articles/new-black-square-msfs-aircraft-development-update-feb-2025
Im übrigen — die Dukes sind ja auch GA, und letztlich auch das Starship. Klar, „GA“ wird oft synonym für „Kolben-Einmot“ verwendet, und dort bietet Black Square bisher nur die Bonanza — und selbst die ist im Kolben-Einmot-Bereich auch schon Highend. Eine richtig gute 172 von Black Square oder A2A — die hätte ich auch gern! Im Low-End-Piston-Bereich soll übrigens die Tomahawk von Just Flight auch richtig gut sein — habe sie nicht selber, aber was ich so in Videos gesehen habe, sieht schon ziemlich nah an Black Square aus.
Richtig, „GA“ umfasst im Grunde ja alles was irgendwie „Individualverkehr“ ist. Also vom Segelflieger bis zur Gulfstream alles dabei^^
Eine neue 172 bräuchte ich aber nicht, egal wie „gut“ – das ist mir dann doch zu ausgelutscht.
Genau die fehlt mir deshalb so, weil ich die im Verein real fliege. Und zwar nur die C172. Mit FSX habe ich in der Ausbildung mit der A2A C172 viel geübt. Die war unfassbar gut – und genau sowas fehlt jetzt für 2024 bisher. Gerade diese „Airplane Owner“ Experience, dass deine A2A Maschine quasi wie ein Tamagochi altert, das ist es, was bisher kein anderer Entwickler in gleichem Maße bietet. Und das ist halt wirklich gut, wenn man seine Vereinsmaschine quasi zuhause fliegen kann.
Und da finde ich es wirklich schade, dass es jeden Exoten gibt, aber genau dieses Butter und Brot Flugzeug eben nicht in dem unfassbar guten Niveau, dass es für FSX und Prepar3D schon mal gab.
Ja ok, den Background habe ich nicht, aber das macht natürlich Sinn.