Die Geschichte – oder wenn man will das Drama – um Honeycomb geht in die nächste Runde. Nach einer fast verzweifelten Darstellung von Honeycomb-Gründer Nicki Repenning am Anfang des Jahres, einer dann doch bewerkstelligten Fertigung der Charline-Pedale, kommt jetzt der nächste Akt. Nick Reppening ist von der Honeycomb-Online-Präsenz verschwunden. Und dort wird in offizieller Mitteilung von Managementwechsel und rechtlichen Auseinandersetzungen berichtet. Doch was steckt dahinter?
Honeycomb Aeronautical, die offizielle Marken hinter Flusi Hardware wie Alpha Pedals, Bravo Throttle oder Charlie Pedals, hat am 2. August eine Mitteilung veröffentlicht, die die jüngsten Veränderungen im Unternehmen und einige Verwirrungen in der Community zu adressieren versucht. Laut Meldung habe das Unternehmen kürzlich einen Managementwechsel durchlaufen, und die Website sowie die Social-Media-Konten von Honeycomb aktualisiert. In den kommenden Monaten sollen dort mehr Inhalte erscheinen, und das Unternehmen plant, seine Online-Präsenz auszubauen und bald neue Produkte und Ankündigungen zu teilen.
Der Managementwechsel wurde im besten Interesse der loyalen Community vorgenommen, heißt es weiter in feinster PR-Sprache. Das Unternehmen hätte erkannt, dass Verbesserungen in mehreren Geschäftsbereichen notwendig gewesen wären, um die Produktpipeline voranzutreiben, Produkte rechtzeitig auf den Markt zu bringen und Kundenanfragen schnell und professionell zu beantworten.
Honeycomb arbeite laut Meldung intensiv daran, alle Unternehmensbereiche zu verbessern, und erwartet, dass Kundinnen und Kunden in kurzer Zeit erhebliche Verbesserungen bemerken werden. Ohne Namen zu nennen, kommt dann in der Meldung der Versuch, auf die Verwirrungen der letzten Monate einzugehen.
Doch zuerst ein kurzer Rückblick: Anfang des Jahres beschrieb Honeycomb-Frontmann Nicki Repenning in einem langen Facebook-Post eine kritische Situation in seiner Firma, die den Fortbestand, die Produktion und Auslieferung der Charlie Pedale in Fragen stellte bzw. kontextualisierte. In dem Facebook-Beitrag berichtete Nicki von der Beziehung zu seinem (ehemaligen) Geschäftspartner und der überraschenden Tatsache, dass ab Mitte 2022 finanzielle Unregelmäßigkeiten auftraten, die durch überhöhte Servicegebühren, niedrigere Verkaufspreise und den Missbrauch von Vorbestellungseinnahmen verschärft wurden.
Die Krise hätte im Juli 2023 ihren Höhepunkt gefunden, als trotz Rekordumsätzen ein negatives finanzielles Ergebnis vorlag und eine Neustrukturierung der Vertriebs- und Produktionsprozesse notwendig wurde, um die Produktion der Charlie Rudder Pedale zu sichern. Was folgte, war eine Welle der Unruhe und Sorge. Auch der europäische Vertriebspartner Aerosoft reagierte überrascht, doch ein wenig später machte Repenning wieder Hoffnung: Ein Wechsel in der Geschäftsführung würde den Fortbestand der Charlie Pedale und weiterer Produkte sichern. Im Juni verkündete dann das Bürener Unternehmen Aerosoft, dass die Produktion der Pedale gestartet sei.
So weit so gut. Doch was wurde aus Repenning? Der agile Frontmann, der immer wieder auf Messen wie AERO oder bei anderen Flusikonferenzen zu sehen war, ist von der offiziellen Honeycomb-Website verschwunden, genau wie sein langer Facebook-Beitrag vom Anfang des Jahres. Stattdessen existiert nur noch diese Website, die im Januar 2024 online ging und an den Look der ursprünglichen Website erinnert. Und was dort auch zu finden ist: Nicki Repennings Namen in einer Meldung zur FSExpo. Und eben die Charlie Pedale, die dort direkt vertrieben werden. Ein Parallelprojekt?
On top kommt jetzt die gestrige Meldung von der offiziellen Honeycomb-Website dazu, die auf diese Verwirrung der letzten Monate zwar eingeht, ohne dabei aber genaue Namen zu nennen. Es gäbe weiterhin Verwirrung über die Eigentumsverhältnisse und die Entwicklung der Honeycomb-Produkte, steht dort geschrieben. Diese Verwirrung resultierte hauptsächlich aus den Handlungen eines „ehemaligen Mitarbeiters“ von Honeycomb Aeronautical, der weiterhin den Verkauf von Honeycomb-Produkten fördere und sich als „Gründer“ des Unternehmens ausgebe. Ohne einen Namen zu nennen, scheint damit wohl klar Nicki Repenning gemeint zu sein.
Der ehemalige Mitarbeiter führe laut Meldung Interviews, in denen er behaupte, kurz davorzustehen, die Kontrolle über Honeycomb zu übernehmen. Honeycomb Aeronautical will mit dem Post jetzt aber klarstellen, dass dieser Mitarbeiter niemals Anteile am Unternehmen besessen hat und seine Anstellung im Oktober 2023 beendet wurde.
Seit seiner Gründung sei Honeycomb Aeronautical eine Tochtergesellschaft der snakebyte | GROUP. Der CEO der snakebyte | GROUP, Mike Steup, habe die Rolle des Managements von Honeycomb Aeronautical übernommen, heißt es weiter. Das Unternehmen schreibt, dass der ehemalige Mitarbeiter und damit „individual in question“ keine Anteile, Markenrechte, Entwicklungstools, Designs oder anderes geistiges Eigentum von Honeycomb Aeronautical besitze und nicht befugt sei, das Unternehmen zu repräsentieren. Honeycomb Aeronautical arbeitet nicht mit diesem Mitarbeiter zusammen und verfolge sogar rechtliche Schritte, um dessen betrügerische Ansprüche zu unterbinden.
Und es kommt noch härter: Ein weiteres ernstes Problem sei dabei der Verkauf gefälschter Produkte durch den ehemaligen Mitarbeiter über dessen eigene Website. Insbesondere handelt es sich dabei um die Charlie Rudder Pedals. Honeycomb Aeronautical weise deshalb darauf hin, dass diese Produkte nicht autorisiert seien und nicht von Honeycomb oder einem vertrauenswürdigen Partner hergestellt werden.
Das gefälschte Produkt basiere auf unvollständigen Werkzeugen und weise mechanische Schwächen auf, die bei längerem Gebrauch zu Problemen führen könnten. Kunden könnten die echten Produkte anhand von Unterschieden im Design und Seriennummern erkennen. Die echten Charlie Rudder Pedals hätte laut Website eine Seriennummer mit dem Fabrikkennzeichen „SA“, während das gefälschte Produkt die Kennzeichnung „RY“ trage. Der Hersteller der gefälschten Produkte hätte inzwischen eine Unterlassungsaufforderung erhalten.
Abschließend bedauert Honeycomb Aeronautical die anhaltende Fehlinformation durch den ehemaligen Mitarbeiter und betont, dass alle offiziellen Updates über die Website und die Social-Media-Kanäle des Unternehmens veröffentlicht werden. Kunden, die Zweifel haben oder Fragen stellen möchten, könnten sich per E-Mail an support@flyhoneycomb.com oder über die Social-Media-Kanäle des Unternehmens an den Support wenden.
Es scheint hinter den Kulissen zu brodeln. Vor allem die sozialen Netzwerke von Honeycomb wurde massiv aufgeräumt und Posts von Nicki Repenning sind dort nicht mehr zu finden. Dieser scheint jetzt mit einem eigenen Satz Pedale auf dem Markt zu sein. Anwälte müssen wohl entscheiden, welche Pedale sich Honeycomb nennen dürfen.
Welche Pedale Aerosoft im Angebot hat, ist derzeit noch nicht geklärt – eine Anfrage von cruiselevel.de an das Bürener Unternehmen ist raus. Zumindest die Website von Honeycomb Aeronautical nennt Aerosoft als offiziellen Vertriebspartner der Pedale.
[Update, 03. August 2024, 20:37]
Lesenswerter Artikel bei den Kollegen von FSElite: Nick Repenning, Mitbegründer von Honeycomb Aeronautical, hat in einer umfassenden Erklärung und durch Veröffentlichung von Dokumenten die aktuellen Probleme des Unternehmens und seine Sicht der Dinge dargestellt. Scans, Emails und WhatsApp-Chats sind im Artikel zu finden. Laut Repenning bestehen erhebliche interne Konflikte und finanzielle Unstimmigkeiten, die zur aktuellen Krise geführt hätten. In seiner Stellungnahme betont der Honeycomb-Frontmann, dass ursprüngliche Geschäftsvereinbarungen und Praktiken nicht eingehalten wurden, was zu Spannungen und Schwierigkeiten geführt hätte.
Er beschuldigt im Artikel Honeycomb auch konkret, Vertragsverletzungen begangen zu haben, indem Zahlungen nicht geleistet und geistiges Eigentum unangemessen genutzt wurden. Diese Offenlegung sollen laut Repenning Transparenz schaffen und die Öffentlichkeit über die Hintergründe der Probleme informieren.
Repenning geht detailliert auf spezifische Vorwürfe ein, darunter die nicht erfolgte Bezahlung für Dienstleistungen und die Nutzung von geistigem Eigentum ohne entsprechende Vergütung. Er stellt dar, wie diese Praktiken das Vertrauen innerhalb des Unternehmens erschüttert haben und zur aktuellen prekären Lage beigetragen haben.
Die genaue Zukunft von Honeycomb Aeronautical bleibt ungewiss, da das Unternehmen mit den Konsequenzen dieser internen Konflikte und den daraus resultierenden finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert ist. Repenning hofft, dass durch die Veröffentlichung der Dokumente und seiner Erklärung eine Klärung der Situation und eine mögliche Lösung der Probleme erreicht werden kann.
Lest hier den vollen Artikel auf FSElite (Englisch).
Ist eh nur billiger Schund aus Fernost und viel zu teuer, der Bravo läuft glaube noch immer nicht 100% mit dem MSFS.
Egal, wer sein Geld hier versenken möchte sollte sich bloss von Vorbestellungen fern halten.
Vermutlich hat sich das Thema mit HC jetzt eh erledigt.
Gerade die Vorbestellung bewahrt mich davor, evtl. Geld zu verlieren: ich bezahle nämlich erst, wenn von AS die Mail vorliegt, dass die Pedale zum Versand bereitstehen. Ergo: keine Pedale, kein Geld; du meintest sicher Vorkasse😉.
Davon abgesehen bin ich mit Alpha und Bravo sehr zufrieden. Steht der Saitek-Garnitur, die ich vorher hatte, in nichts nach. Ganz im Gegenteil: da die Regler im Bravo keine normalen Potis sind, gibt’s da auch keinen Abrieb und damit verbunden keine Aussetzer. Hatte ich zum Schluss bei Saitek.
Natürlich sind das billig Potis im Bravo, keine Hall Sensoren!
Und derzeit scheint es ja, dem Bericht oben nach, sogar fraglich ob AS nicht sogar die gefälschten Produkte bekommen hat/ wird.
Alles um allen gab es seit Anfang an Probleme, Verschiebungen und Unstimmigkeiten bei HC, braucht man sich ja nur die alten News an schauen.
Ich bin mit dem Bravo semi zufrieden, ist und bleibt Spielzeug, erfüllt derzeit aber erstmal seinen Zweck.
Unser ganzes Hobby ist Spielzeug, was erwartest Du?
Für das Geld ist der Bravo grandios. Die wenigsten haben Platz und Geld für 23 verschiedene original Replica Throttle
Falsch, WinWing macht es doch gerade vor, Preis – Leistung passt.
Der Bravo bräuchte nur eine etwas bessere Mechanik und vernünftig große Handauflegen. Vermutlich weniger als 5€ zusätzliche Produktionskosten.
Platzmangel ist beim Bravo, der schon unnötigerweise extrem Aufträgt, auch kein Argument.
Ich finde ihn ja brauchbar, muss seine Mängel ja trotzdem nicht schön reden.
Ja da fast man sich bei einigen Dingen an den Kopf. Warum z.b. hat der nicht einfach ne Achse für den Umkehrschub sondern wieder so ein gebastel? Gerade das hätte ich erwartet bei so einer Einheit.
Dennoch ist es das flexibelste und günstigste was es in der Richtung zu erwerben gibt.
Ich bin froh das ich den habe, ich bin aber auch zu tiefst enttäuscht das die Achse für Rückschub fehlt
WinWing macht mir teilweise schon wieder zuviel zu unübersichtliche Schalter. Allerdings ist winwing das beste was uns passieren konnte um den Hardware Markt nicht den Kartellen zu überlassen wo ne fcu 900€ kostet
Semi zufrieden, aha. Ist aber trotzdem Schund aus Fernost, wie oben erwähnt?! Muss man nicht verstehen, was kaufst du dir das dann?
Ich habe das Alpha und Bravo seit gut zwei Jahren und alles läuft noch wie am ersten Tag; ist auch nichts abgeranzt oder kaputt. Billiger Schund sieht bei mir anders aus und ja, nach oben ist natürlich immer Luft.
Ach sollen die sich streiten.
Ich habe meine 2 Produkte die ich gelegentlich brauche, mit denen ich auch zufrieden bin. Hatte zwar was gekostet – aber ist ja Hobby. Wer nun seinen Anwalt mit dem Geld bezahlt ist mir Suppe – denn leider hat der Typ oder die Frau in der Fabrik (wohl in China) eh zu wenig davon bekommen.
Guten Flug
Die Angelegenheit entwickelt sich weiter…
https://fselite.net/content/nicki-provides-statement-and-documentation-surrounding-honeycomb-aeronautical-situation/
Seriöser Laden, echt erste Sahne. Bei solchen Leuten kauft man doch gerne…
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt‘s sich völlig ungeniert.
Er zeigt eingescannte Dokumente von 2020 die belegen, dass er der CEO einer Firma mit dem Namen „Honeycomb Aeronautical Inc.“ ist.
Interessant, denn in Cosfort und Lelystad war im Jahr 2019 auch eine Firma „Honeycomb Aeronautical“ mit einem Stand vertreten. Hab ich gerade nochmal auf Fotos nachgesehen.
Also Jahr vor der Gründung gibt es die Firma schon? Muss ich zum Glück nicht verstehen…