Ihr liebt Flugsimulation.
Wir berichten darüber.

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Inzwischen beginne ich fast jede meiner Reviews mit dem Satz: „Wer träumt nicht davon, ein eigenes Homecockpit zu besitzen?“ Tatsächlich wünschen sich viele Simmer, das Cockpit ihres Lieblingsfliegers in der heimischen Männerhöhle, auf dem Dachboden oder im Flusizimmer nachzubauen. Cockpit Simulator bringt uns diesem Traum ein gutes Stück näher. In diesem Test werfen wir einen genaueren Blick auf das CS 737X MCP und das passende CS 737X EFIS aus dem Hause Cockpit Simulator.

Dank Aerosoft hatte ich die Gelegenheit, diese beiden Geräte für euch genauer unter die Lupe zu nehmen – und sie bis ins kleinste Detail zu analysieren.
Bevor wir jedoch ins Detail gehen, gilt es zunächst eine grundlegende Frage zu klären: Wer ist Cockpit Simulator eigentlich?

Cockpit Simulator ist ein auf Flugsimulator-Hardware spezialisierter Hersteller aus China, der originalgetreue Avionik-Module wie MCPs, EFIS oder CDUs entwickelt. Die Geräte zeichnen sich durch hohe Verarbeitungsqualität, Plug-and-Play-Funktionalität und detailgetreues Design aus.
Der Name Cockpit Master tauchte in der Vergangenheit häufig im Zusammenhang mit diesen Produkten auf – dabei handelt es sich jedoch nicht um einen eigenen Hersteller, sondern um eine frühere Vertriebsmarke bzw. einen Partner von Cockpit Simulator. Inzwischen vertreibt der Hersteller seine Produkte unter eigenem Namen, unter anderem auch in Zusammenarbeit mit Aerosoft.

Eines der Produkte des Herstellers Cockpit Master / Cockpit Simulator

MCP. In der Mitte des Geschehens.

Gut, die Theorie ist geklärt. Jetzt geht es ans eingemacht. Schauen wir uns zu Beginn dieser Review doch einmal das MCP ein wenig genauer an.
Starten wir mit dem Inhalt.

Der Paketinhalt ist im Vergleich zu manch anderen Herstellern sehr überschaubar. Neben einem braunen, recht schlichten Karton, gibt es noch jede Menge Schaumstoff, ein USB-C-Kabel und das eigentliche Stück Hardware. Das MCP.

Bei manch anderem Hersteller erwartet einen beim Auspacken eine ganze Menge: zahlreiche Kleinteile, Werkzeug und oft auch ein gewisser Montageaufwand. Umso positiver überrascht war ich, dass Cockpit Simulator beim Verpackungsinhalt bewusst aufs Wesentliche setzt. Kein überflüssiger Schnickschnack, kein Werkzeug – einfach auspacken, anschließen, loslegen.

Nach dem Auspacken stellte sich mir allerdings direkt eine praktische Frage: Passt das MCP überhaupt auf meinen Schreibtisch? Schließlich wirbt Cockpit Simulator mit einer maßstabsgetreuen 1:1-Nachbildung des originalen MCP der Boeing 737NG – und das lässt durchaus auf stattliche Ausmaße schließen.

Das gesamte MCP misst rund 455 mm in der Länge, 53,6 mm in der Tiefe und ist 74 mm hoch. Damit ist es durchaus ein großes Stück Hardware, das auf dem Schreibtisch einen Platz finden muss. Es ist aber noch kompakt genug, damit man es unbeschwert positionieren kann.

Mein erster Eindruck ist insgesamt sehr positiv. Die generelle Verarbeitung des Gehäuses sowie der Bedienelemente wirkt sehr hochwertig. Es macht schlichtweg Spaß, die verschiedenen Knöpfe, Schalter und Drehregler zu betätigen.
Allerdings hinterlässt nicht jedes Detail einen restlos überzeugenden Eindruck. Für den aufgerufenen Preis, zu dem wir noch später kommen, wirken einige der Knöpfe erstaunlich einfach – vor allem die Drehschalter bestehen aus Kunststoff und fühlen sich beim Drehen etwas hakelig an. Ob das der Realität in einer echten Boeing 737 entspricht, kann ich nicht beurteilen – ich bin schließlich kein echter 737-Pilot. An dieser Stelle kann ich nur meine subjektive Wahrnehmung schildern.

Positiv hervorheben möchte ich die Funktionstasten wie etwa LNAV oder VNAV. Sie lassen sich angenehm leicht drücken und vermitteln ein präzises, gut abgestimmtes Gefühl beim Bedienen.

Ausgepackt? Jetzt werden Knöpfe gedrückt!

Jetzt wird es Zeit, das Ganze startklar für den Simulator zu machen. Ein echter Zusammenbau im klassischen Sinne ist dabei allerdings nicht nötig. Wie bereits weiter oben erwähnt, verzichtet Cockpit Simulator weitgehend auf komplizierte Montageschritte – geschraubt oder gesteckt werden muss hier kaum etwas. Einzig das mitgelieferte USB-C-Kabel wird am heimischen PC angeschlossen, und schon ist das MCP einsatzbereit.

Beim Betrieb auf dem Schreibtisch zeigt sich jedoch ein kleiner Nachteil:
Im echten Flugzeug ist das MCP fest im Glareshield verbaut – entsprechend verrutscht dort nichts. Auf dem heimischen Schreibtisch hingegen fehlt diese feste Halterung, wodurch das Gerät leicht nachgibt oder verrutscht, besonders beim intensiveren Bedienen. Hinzu kommt der eher flache Winkel, unter dem man auf die verbauten Displays blickt – das erschwert das Ablesen der Ziffern ein wenig.

Für genau dieses Problem hat Cockpit Simulator aber eine durchdachte Lösung parat. Als optionales Zubehör ist ein kompletter Nachbau des Glareshields der 737NG erhältlich. Dieser sorgt nicht nur für eine stabile Einpassung von MCP und EFIS, sondern bringt auch optisch das gewisse Etwas auf den Schreibtisch – ein echtes i-Tüpfelchen für Boeing-Fans.

Allerdings besteht das Glareshield vollständig aus Kunststoff und wirkt dadurch – trotz seiner praktischen Funktion – insgesamt etwas billig. Wer hier auf hochwertige Materialien gehofft hat, dürfte etwas enttäuscht sein.

Dort kann man das MCP einfach hereinschieben und dann mit den im Lieferumfang des Glareshield befindlichen Schrauben befestigen.

„Platz auf dem Schreibtisch“ ist dabei das passende Stichwort – denn mit dem Glareshield wird es schnell eng. Wer die Kombination aus MCP und Glareshield auf seinem Schreibtisch unterbringen möchte, sollte sich vorher genau überlegen, wie viel Raum zur Verfügung steht. Die komplette Konstruktion bringt es auf eine Höhe von 183 mm, eine Breite von 723 mm und eine Tiefe von 187 mm.

In meinem Fall wurde es damit bereits ziemlich knapp – insbesondere in der Höhe stößt das Setup auf einem an seine Grenzen. Hier ist leider mein Monitor ein wenig im Weg. Wer also mit dem Gedanken spielt, das System fest auf dem Tisch zu integrieren, sollte dies definitiv berücksichtigen.

Die Software CockpitSimulator Bridge.

Cockpit Simulator wirbt damit, dass ihre Hardware Plug-and-Play-fähig ist und sofort im Simulator funktioniert – ganz ohne aufwendige Einrichtung. Damit das auch tatsächlich reibungslos klappt, wird auf der offiziellen Webseite das kleine Hilfsprogramm CockpitSimulator Bridge bereitgestellt.

Diese Software ist notwendig, damit das MCP mit dem Flugsimulator kommunizieren kann. Sie sorgt dafür, dass Eingaben korrekt übertragen und die im Simulator angezeigten Werte – etwa Fluggeschwindigkeit, Kurs oder Flughöhe – synchron auf dem MCP-Display dargestellt werden.

Die CockpitSimulator Bridge ist übersichtlich aufgebaut und bietet mehrere Reiter zur Verwaltung und Konfiguration der angeschlossenen Hardware.

Im Dashboard lassen sich alle verbundenen Geräte auf einen Blick erkennen – ideal, um schnell zu prüfen, ob alles korrekt angeschlossen wurde.

Im Reiter „H/W Test“ (Hardware Test) können die einzelnen Funktionen des MCP überprüft werden. Hier lassen sich sämtliche Knöpfe, Schalter und Drehregler durchtesten, was vor allem bei der Ersteinrichtung oder Fehlersuche hilfreich ist.

Unter „F/W Update“ (Firmware Update) besteht außerdem die Möglichkeit, die aktuelle Firmware-Version des Geräts zu prüfen und gegebenenfalls ein Update direkt aus der Software heraus durchzuführen.

Der Reiter „H/W Test“ ist perfekt zum Testen des verbauten Magnetschalters.

Nachdem ich das MCP angeschlossen hatte, erschien direkt die Meldung, dass ein Firmware-Update verfügbar ist. Um dieses durchzuführen, muss man in der CockpitSimulator Bridge in den Reiter „F/W Update“ wechseln. Doch bevor die Installation starten kann, ist ein kleiner Zwischenschritt erforderlich – und der hat es in sich: Das MCP muss zunächst in den sogenannten DFU-Modus versetzt werden.

Das ist etwas knifflig und erfordert ein wenig Koordination und Timing. Zuerst trennt man das USB-Kabel vom MCP. Anschließend hält man den „A/T ARM“-Schalter dauerhaft in der „ARM“-Position, während man das USB-Kabel erneut anschließt. Nach kurzer Zeit beginnt die Hintergrundbeleuchtung des MCPs zu blinken – ein Zeichen dafür, dass sich das Gerät nun im DFU-Modus befindet. Jetzt kann man den Schalter wieder loslassen und das Firmware-Update in der Software starten.

Dieser Vorgang ist zwar nicht kompliziert, aber beim ersten Mal durchaus etwas fummelig. Ein klarer Hinweis in der Software selbst wäre hier wünschenswert, da man die nötige Tastenkombination ohne vorherige Anleitung leicht übersehen kann.

MCP und die PMDG 737!

Nachdem alle Voraussetzungen erfüllt waren, konnte es endlich losgehen. Ich habe das MCP in verschiedenen Flugzeugen der Boeing-737-Familie getestet. Neben dem Klassiker, der PMDG 737-800NG, kam auch die kleinere 737-600NG sowie die iFly 737 MAX8 zum Einsatz.

In allen getesteten Varianten wurde das Gerät problemlos erkannt und funktionierte im Zusammenspiel mit der CockpitSimulator Bridge zuverlässig. Eingaben über Knöpfe und Drehregler wurden unmittelbar an den Simulator übergeben, die Anzeigen auf dem MCP spiegelten die im Cockpit gesetzten Werte korrekt wider.

Die Anzeigen auf dem MCP waren jederzeit gut lesbar. Alle Werte wurden sauber und klar dargestellt – auch bei längeren Flügen oder wechselnden Flugphasen kam es zu keinerlei Auffälligkeiten. Dank der Glareshield-Erweiterung war zudem stets ein angenehmer Blickwinkel gegeben, was die Ablesbarkeit zusätzlich unterstützte.

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es jedoch bei der Beleuchtung der Tasten:
Während die Knöpfe in der PMDG 737-800 im Simulator typischerweise grünlich leuchten, erscheinen sie auf dem realen MCP von Cockpit Simulator in einem kalten Weiß. Funktional hat das keinerlei Auswirkungen, doch in puncto Optik trübt dieser Unterschied das Gesamtbild ein wenig. Für detailverliebte Simmer könnte das vielleicht ein kleiner Wermutstropfen sein.

Das MCP in Aktion.

Die Eingabe über Knöpfe und Drehregler erfolgt ohne nennenswerte Verzögerung – alle Befehle werden zügig an den Simulator übermittelt.

Wie bereits zu Beginn erwähnt, empfinde ich jedoch die Bedienung der Drehregler als etwas hakelig. Sie weisen einen vergleichsweise hohen Widerstand auf, sodass man spürbar mehr Kraft aufwenden muss, um eine Eingabe vorzunehmen.

Kompatibilität mit Flugzeugen und Simulatoren.

Cockpit Simulator wirbt auf ihrer Webseite mit einer großen Liste an Kompatiblen Simulatoren und Flugzeugen.

Kompatible Simulatoren:

  • Microsoft Flight Simulator (2020 & 2024)
  • X-Plane 11 & 12
  • Prepar3D (v1 – v5)
  • FSX

Kompatible Add-Ons:

Microsoft Flight Simulator

  • PMDG 737 für MSFS (alle Varianten)
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • PMDG 777 für MSFS (alle Varianten)
    (ab Bridge-Version v2024.5.0)

ProSim

  • ProSim737
    (ab ProSim-Version 3.00 & Bridge-Version v2024.4.0)
  • ProSimB38M (in Entwicklung)
    (ab ProSim-Version 1.27)

X-Plane 11 & 12

  • B737-800X (ZIBO Mod)
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • Threshold LevelUp 737NG
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • IXEG 737 Classic
    (aktuell in Entwicklung)

P3D und FSX

  • PMDG 737NGX
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • PMDG 737NGXu
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • PMDG 747-400
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • PMDG 747-8
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • PMDG 777
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • iFly Jets – The 737NG
    (aktuell in Entwicklung)

Sidekick des MCP. Das EFIS!

Nachdem wir uns das MCP im Detail angeschaut haben, fehlt nur noch eines, um die Kombi zu vervollständigen: das EFIS. Dieses ist als passende Erweiterung zum MCP erhältlich und fügt sich sowohl funktional als auch optisch nahtlos in das Setup ein.

Auch hier möchte ich nun genauer hinschauen:
Was erwartet uns im Karton? Lässt sich das EFIS problemlos in die Glareshield-Erweiterung integrieren? Und vor allem: Wie schlägt sich die Einheit im täglichen Einsatz im Simulator?

All das schauen wir uns jetzt im Detail an.

Wie schon beim MCP ist auch der Lieferumfang des EFIS angenehm überschaubar. Im Karton befindet sich – neben dem EFIS selbst – lediglich ein weiteres USB-C-Kabel. Alles ist sicher und zweckmäßig verpackt, auf unnötiges Zubehör oder Verpackungskram wird erneut verzichtet.

Wer also auf eine schnelle Inbetriebnahme ohne langes Auspacken oder Zusammenbauen hofft, wird hier erneut nicht enttäuscht.

Ebenfalls ein überschaubarer Inhalt.

Auch beim EFIS zählt natürlich der erste Eindruck – und der ist insgesamt positiv. Das kleine Modul wirkt hochwertig verarbeitet und liegt gut in der Hand. Das Gehäuse besteht zwar vollständig aus Kunststoff, wirkt aber dennoch stabil und sauber verarbeitet.

Nach dem Auspacken stellt sich auch hier die Frage: Passt das EFIS-Modul problemlos auf den Schreibtisch? Im Vergleich zum deutlich breiteren MCP zeigt sich schnell: Ja, absolut.

Mit einer Breite von 117 mm, einer Höhe von 62 mm und einer Tiefe von 72,5 mm ist das EFIS-Modul sehr kompakt und nimmt kaum Platz ein. Dabei entspricht es in seinen Proportionen 1:1 dem originalen Vorbild aus dem echten Cockpit – ideal also für alle, die auf realistische Maße und Optik Wert legen.

Die untere Tastenreihe – mit Funktionen wie WXR, STA oder ARPT – ist angenehm gummiert und lässt sich präzise und mit gutem Druckpunkt bedienen. Weniger überzeugend sind erneut die Drehschalter: Wie schon beim MCP bestehen diese aus Plastik und fühlen sich beim Drehen etwas hakelig an. Hier wäre ein sanfterer Lauf oder ein höherwertigeres Material wünschenswert gewesen – insbesondere angesichts des aufgerufenen Gesamtpreises der Kombination.

Wie schon beim MCP gestaltet sich auch der Einbau des EFIS-Moduls in die Glareshield-Erweiterung erfreulich unkompliziert. Das Modul wird einfach in die dafür vorgesehene Aussparung eingeschoben und anschließend mit dem beiliegenden USB-C-Kabel verbunden – fertig.

Im Gegensatz zum MCP wird das EFIS jedoch nicht mit Schrauben fixiert. Es sitzt allein durch die Passform in der Halterung, was für den normalen Betrieb ausreicht, aber bei häufigem Umsetzen oder Transport etwas Spiel zulassen kann.

Reinschieben. Zack und fertig!

Neben den bereits erwähnten etwas hakeligen Drehschaltern ist mir beim Einsatz des EFIS ein weiterer Schwachpunkt aufgefallen: Sowohl das EFIS als auch das MCP benötigen jeweils einen eigenen USB-Anschluss am PC.

Im Alltag mag das zunächst kein großes Problem darstellen – doch wer bereits mehrere USB-Geräte für seinen Simulator nutzt, kommt hier schnell an die Grenzen. Andere Hersteller haben dieses Thema deutlich eleganter gelöst: Dort erfolgt die Kommunikation zwischen den Modulen über einen internen SATA-Anschluss, wodurch lediglich ein einzelner USB-Port am PC benötigt wird – unabhängig davon, ob nur das MCP oder eine ganze Kombination aus EFIS, FCU und weiteren Modulen angeschlossen ist.

In diesem Punkt verschenkt Cockpit Simulator leider Potenzial und Komfort – zumal moderne Mainboards oft nicht über eine Vielzahl frei verfügbarer USB-Anschlüsse verfügen.

Brücke zur Kommunikation.

Wie schon beim MCP erfolgt auch die Kommunikation des EFIS mit dem Simulator sowie das Einspielen von Firmware-Updates über die bereits erwähnte CockpitSimulator Bridge. Sobald das EFIS einmal angeschlossen ist, wird es von der Software automatisch erkannt. Von dort aus lässt es sich problemlos testen oder mit der aktuellen Firmware versorgen.

In meinem Fall war direkt ein Update erforderlich. Auch hier muss das Gerät zuvor in den sogenannten DFU-Modus versetzt werden – ein Vorgang, der etwas Fingerspitzengefühl erfordert. Zunächst trennt man die Verbindung zwischen EFIS und PC, indem man das USB-C-Kabel abzieht. Anschließend hält man den „STD“-Button gedrückt und verbindet das EFIS gleichzeitig wieder mit dem Rechner. Sobald die Hintergrundbeleuchtung blinkt, befindet sich das Gerät im DFU-Modus und die Installation der neuen Firmware kann in der Bridge-Software gestartet werden.

Dieser Ablauf ist identisch mit dem des MCP – funktional durchdacht, aber etwas umständlich in der Handhabung, vor allem für unerfahrene Nutzer.

EFIS und die PMDG 737!

Wie bereits das MCP habe ich auch das EFIS-Modul in Kombination mit verschiedenen Add-On-Flugzeugen getestet. Neben den bereits erwähnten PMDG-Modellen – der 737-600 und 737-800 – kam ebenfalls die iFly 737 MAX8 zum Einsatz.

In allen getesteten Konfigurationen lief das EFIS problemlos und ohne Einschränkungen. Das Modul wurde vom System sofort erkannt, die Eingaben wurden zuverlässig übertragen, und sämtliche Funktionen konnten uneingeschränkt genutzt werden. In der Praxis zeigte sich damit ein stimmiges Zusammenspiel mit der Software – genauso, wie man es sich von Plug-and-Play-Hardware erhofft.

Im Gegensatz zum MCP stimmt bei dem EFIS die Beleuchtung der Buttons mit der Darstellung in der PMDG überein.

Innerhalb des Simulators sind die Eingaben des EFIS synchron und werden ohne Verzögerung weitergegeben. Ich konnte in meinen Tests keinerlei Probleme bzgl. nicht erkannter Eingaben oder irgend welchen Verbindungsabbrücken machen.

Innerhalb des Simulators erfolgen die Eingaben des EFIS synchron und ohne spürbare Verzögerung. In meinen Tests gab es keinerlei Probleme mit nicht erkannten Eingaben oder Verbindungsabbrüchen – die Kommunikation zwischen Hardware und Simulator verlief durchweg stabil und zuverlässig.

Was die Bedienung betrifft, bleibt mein Eindruck jedoch derselbe wie bereits beim MCP. Die Drehregler wirken hakelig und haben spürbar viel Widerstand. Gerade bei feineren Eingaben hätte ich mir eine etwas geschmeidigere Drehbewegung gewünscht. Funktional gibt es hier zwar nichts zu beanstanden, doch beim haptischen Eindruck ist definitiv noch Luft nach oben.

Die Sache mit der Kompatibilität.

Auch beim EFIS zeigt sich: Cockpit Simulator bietet eine breite Kompatibilität mit gängigen Flugsimulatoren und den entsprechenden Flugzeug-Add-ons. Möglich wird das durch die zentrale Schnittstelle – die CockpitSimulator Bridge

Hier ist eine Auflistung mit den kompatiblen Simulatoren und den passenden Add-Ons.

Kompatible Simulatoren:

  • Microsoft Flight Simulator (2020 & 2024)
  • X-Plane 11 & 12
  • Prepar3D (v1 – v5)
  • FSX

Kompatible Add-Ons:

Microsoft Flight Simulator

  • PMDG 737 für MSFS (alle Varianten)
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • PMDG 777 für MSFS (alle Varianten)
    (ab Bridge-Version v2024.5.0)

ProSim

  • ProSim737
    (ab ProSim-Version 3.00 & Bridge-Version v2024.4.0)
  • ProSimB38M (in Entwicklung)
    (ab ProSim-Version 1.27)

X-Plane 11 & 12

  • B737-800X (ZIBO Mod)
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • Threshold LevelUp 737NG
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • IXEG 737 Classic
    (aktuell in Entwicklung)

P3D und FSX

  • PMDG 737NGX
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • PMDG 737NGXu
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • PMDG 747-400
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • PMDG 747-8
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • PMDG 777
    (ab Bridge-Version v2022.2.0)
  • iFly Jets – The 737NG
    (aktuell in Entwicklung)

Dabei kann man sich sehr gut an der bereits bekannten Kompatibilitätsliste des MCP orientieren. Wie sich zeigt, werden eins zu eins dieselben Add-ons unterstützt – das EFIS ist also vollständig mit den gleichen Flugzeugen und Simulatorplattformen kompatibel wie das MCP.

Fazit!

Cockpit Simulator hat mit dem MCP und dem EFIS zweifellos ein technisch überzeugendes Paket geschnürt. Die Hardware macht einen hochwertigen Eindruck, ist Plug-and-Play-fähig und sofort mit allen gängigen Simulatoren und Flugzeug-Add-ons kompatibel. In Sachen Funktionalität und Softwareintegration bleiben kaum Wünsche offen – vor allem durch die zentrale Schnittstelle der CockpitSimulator Bridge, die eine einfache Einrichtung ermöglicht.

Allerdings gibt es auch Punkte, die man kritisch anmerken muss. Die Haptik der Drehregler lässt noch zu wünschen übrig, die Glareshield-Erweiterung wirkt in ihrer Kunststoffausführung eher günstig, und die Modulverbindung über einzelne USB-Anschlüsse ist weder elegant noch zukunftssicher. Gerade mit Blick auf die angekündigten Erweiterungen wie Overhead Panel oder Radiopanel stellt sich die Frage, wie viele USB-Ports ein durchschnittliches Setup noch stemmen kann. Hier wäre eine interne Verkettung wie bei anderen Herstellern wünschenswert.

Immerhin hat Cockpit Simulator mit der überarbeiteten Version des FMCs bereits gezeigt, dass man auf Kritik reagiert und Verbesserungen umsetzt. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser Weg auch bei den bestehenden Modulen fortsetzt.

Und dann wäre da noch der sprichwörtliche Elefant im Raum: der Preis.
Das Gesamtpaket bestehend aus MCP (1.049,99 €), EFIS (499,99 €) und Glareshield-Erweiterung (299,99 €) summiert sich auf stolze 1.849,97 € (inkl. MwSt.). Das ist ein Preis, der sicher nicht jeden virtuellen Piloten anspricht – zumal es auf dem Markt durchaus vergleichbare Produkte zu einem Bruchteil der Kosten gibt. Wer also bereit ist, diesen Preis zu zahlen, erhält ein starkes, aber noch nicht perfektes Produkt – und sollte sich gut überlegen, ob der Aufpreis die gebotenen Vorteile rechtfertigt.

Noch ein kleiner Tipp von mir:

Wer von euch auch noch Interesse am passenden FMC hat, der kann sich auch gern unsere Review zum Cockpit Master 737 CDU durchlesen.

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2 Kommentare
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Silvio
Silvio
4 Monate zuvor

Eins kann man auf jeden Fall hervorheben. Das Zeug ist nicht für den klassischen Consumer gedacht sondern eher für den Enthusiasten. Für meine Zwecke wird da Winwing ausreichend sein.

Danke für das Review.

Peter
Peter
4 Monate zuvor

Danke für den interessanten Bericht! Habe lange überlegt ob ich mir das Ding gönnen soll, war mir aber immer zu teuer. Mittlerweile habe ich FCU und EFIS von Minicockpit und MCDU Airbus von Winwing und auch Das Boeing Pendant.
Die Halterungen hab ich mir im 3D Drucker selber erstellt.
Ich glaube gegen die Produkte von Winwing kann kaum einer bestehen. Qualität und Funktionalität sind perfekt und über den Preis braucht man nich zu reden. Ich habe noch das Boeing Autopilot Panel mit Magnet Switch bestellt, kostet 199€. Das EFIS möglicherweise um die 100€ und fertig.

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